Die Reichen sind auch 2015 wieder reicher geworden. Vor allem in Asien häufen die Betuchten rapide Vermögen an. Im Vorjahr gab es im asiatisch-pazifischen Raum erstmals mehr Dollar-Millionäre als in Nordamerika. Sie alle verfügten auch über mehr Vermögen, geht aus dem "World Wealth Report" des Beraters Capgemini hervor. In Österreich ist die Zahl der Millionäre überdurchschnittlich gestiegen.
121.000 Personen mit einem Vermögen von mehr als einer Million Dollar lebten 2015 in Österreich, um 5,9 Prozent mehr als noch im Jahr davor. "Ein Großteil davon dürfte wohl aus der Immobilienbranche kommen, da es hier insgesamt einen Preisanstieg von 3,4 Prozent gab, während das Bruttoinlandsprodukt lediglich um 0,8 Prozent wuchs", so Capgemini-Österreich-Chef Bernd Bugelnig am Donnerstag in einer Aussendung.
58,7 Billionen Dollar Millionärsvermögen
Das globale Millionärsvermögen stieg 2015 um 4 Prozent auf 58,7 Billionen Dollar (52,03 Billionen Euro). Die Zahl der Millionäre legte um 4,9 Prozent auf 15,4 Millionen zu. Selbst genutzte Immobilien und wertvolle Sammelobjekte zählt Capgemini nicht zum Vermögen der Reichen.
Auf Überholkurs sind Asiens Reiche. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich dort die Millionärsanzahl sowie deren Vermögen verdoppelt. Allein im Jahr 2015 wuchs ihr Reichtum um 9,9 Prozent - mehr als viermal so stark wie in Nordamerika (+2,3 Prozent).
Nordamerika rutschte im globalen Ranking erstmals auf Platz zwei ab. Während es in der Region Asien-Pazifik 2015 rund 5,1 Millionen Millionäre mit einem Gesamtvermögen von 17,4 Billionen Dollar gab, waren es in Nordamerika "nur" 4,8 Millionen Reiche, die insgesamt 16,6 Billionen Dollar besaßen.
Die Länder mit den meisten Millionären waren erneut die USA (4,5 Millionen, +2 Prozent), Japan (2,7 Millionen, +11 Prozent) Deutschland (1,2 Millionen, +5 Prozent), und China (1 Million, +16 Prozent). Damit lebten 61 Prozent der Reichen in einem dieser Staaten. Das kleine Österreich kam im weltweiten Ranking auf Platz 23 zu liegen.
"Millionaires Next Door"
Die meisten Betuchten (90 Prozent) waren übrigens "gewöhnliche" Millionäre mit einem Vermögen von "nur" 1 bis 5 Mio. Dollar. Capgemini nennt sie "Millionaires Next Door". 9 Prozent waren 5 bis 30 Mio. Dollar schwer und über mehr als 30 Mio. Dollar verfügten nur 0,9 Prozent. Bis auf Brasilien, wo die Millionärszahl wegen der wirtschaftlich prekären Situation im Land um 8 Prozent abnahm, hat sich das Vermögen der Ultrareichen 2015 erneut stärker vermehrt als das der "einfachen" Millionäre.
Seit 1996 hat sich das Vermögen der Reichen vervierfacht. Wenn das derzeit moderate Wachstum anhält, wird der globale Wohlstand bis 2025 auf 100 Billionen Dollar steigen, sagt Capgemini voraus. Die Region Asien-Pazifik könnte in zehn Jahren sogar zwei Fünftel des weltweiten Millionärsvermögen repräsentieren. "Damit überstiege der dortige Kapitalbesitz das gesamte Vermögen in Europa, Lateinamerika, dem Mittleren Osten und Afrika zusammen."