Der US-Konzern bietet dabei bis zu 2,8 Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro) für den Solarmodul-Hersteller SolarCity. Damit könne Tesla künftig Elektroautos, Stromspeicher und Solaranlagen aus einer Hand anbieten, sagte Firmenchef Elon Musk.
Zwischen den Firmen gibt es bereits Verbindungen: Musk ist bei beiden größter Anteilseigner und steht dem Verwaltungsrat von SolarCity vor. Ein Verwandter von Musk leitet zudem das Solar-Unternehmen.
Der Elektroauto-Pionier will mit der Übernahme für beide Konzerne neue Kunden gewinnen. Zwar sei nicht bekannt, wie viele Käufer eines Elektroautos von Tesla bereits eine Solaranlage auf dem Dach hätten, sagte Musk. Er gehe aber davon aus, dass die meisten von ihnen auch an Ökostrom interessiert seien. Zugleich will Musk den Verkauf von Elektroautos kräftig ankurbeln. Das erste Fahrzeug des Konzerns, das für den Massenmarkt gedacht ist, soll Ende nächsten Jahres ausgeliefert werden.
Solar Systeme unter dem Namen Tesla
Geplant ist, auch die Solar-Systeme künftig unter der Marke Tesla zu vertreiben. SolarCity ist mit Musks Cousin Lyndon Rive an der Konzernspitze mittlerweile zum führenden Installateur von Solaranlagen auf Wohnhäusern in den USA aufgestiegen. Dennoch hat die Firma seit ihrem Börsengang 2012 noch in keinem Geschäftsjahr schwarze Zahlen geschrieben. Musk hält 19 Prozent an Tesla und 22 Prozent an SolarCity, will sich bei der Abstimmung über die Übernahme aber zurückhalten.
Tesla bietet zwischen 26,50 und 28,50 Dollar je SolarCity-Aktie, was einem Aufschlag von bis zu 35 Prozent auf den Schlusskurs des Papiers vom Dienstag entspricht. Damit liegt das Volumen der Transaktion, die in Aktien abgewickelt werden soll, bei 2,6 bis 2,8 Milliarden Dollar.
Skeptische Analysten
Auch wenn Musk betonte, bei dem Deal gebe es nicht mehr viel zu überlegen, zeigten sich Analysten skeptisch. Sie stellten Wachstums-und Gewinnaussichten des neuen Konzerns infrage und kritisierten, dass der Schuldenberg bei Tesla nun noch weiter wachsen dürfte. Musk wies dies bei einer Telefonkonferenz mit Investoren entschieden zurück: "Ich habe null Zweifel an dem Deal, hätte ihn schon früher durchziehen sollen", sagte er.
Doch die Aktionäre zeigten Tesla die kalte Schulter: Der Kurs brach um bis zu zehn Prozent ein - ein Wertverlust von rund 3 Mrd. Dollar. SolarCity-Papiere schossen dagegen rund neun Prozent in die Höhe. Die Aktie hatte in diesem Jahr fast 60 Prozent an Wert eingebüßt.