Entgegen dem Bundestrend sind die Firmeninsolvenzen in der Steiermark im ersten Halbjah um 4,99 Prozent zurückgegangen, es zeichne sich damit erstmals seit längerer Zeit "ein kleiner Lichtblick ab", berichtet der AKV auf Basis der Insolvenzstatistik für das erste Halbjahr. Dieser Rückgang relativiere sich jedoch insofern, als die Steiermark ab dem zweiten Halbjahr 2015 überproportionale und exorbitante Insolvenzsteigerungen zu verzeichnen hatte. Auch im ersten Halbjahr 2016 wurden über zahlreiche Großunternehmungen Insolvenzverfahren eröffnet.
Dadurch haben sich die Passiva der eröffneten Firmeninsolvenzen von 243,7 Millionen Euro auf 309 Millionen Euro erhöht. Auch die betroffenen Dienstnehmer sind von 1418 auf 1633 gestiegen.
Die größte Insolvenz, gereiht nach Passiva und Dienstnehmern, war laut AKV die Borckenstein GmbH (Passiva: 34,1 Millionen Euro und 286 Dienstnehmer), gefolgt von der Steirerfrucht Betriebsges.m.b.H. & Co KG und der Apfel-Land Fruchtlogistik GmbH mit Gesamtverbindlichkeiten von 34,1 Millionen Euro und 113 Dienstnehmern. Dienstnehmerseitig folgen die Reifen Ruhdorfer Gesellschaft m.b.H. mit 75 Dienstnehmern sowie die O.St. Feingußgesellschaft m.b.H. mit 68 Dienstnehmern.
Bei all diesen Gesellschaften sind die Sanierungen „auf Kurs“, wobei in der Insolvenz Borckenstein GmbH nach der Halbierung des Personalstandes nächste Woche über den Sanierungsplan abgestimmt wird. Dienstnehmerseitig handelt es sich dabei auch um die größte Insolvenz österreichweit.
Nach Branchen zeigt sich, dass durch die zahlreichen Bauinsolvenzen der letzten Monate diese Branche mit 65 Verfahren an erster Stelle liegt, gefolgt vom Handel (55) und der Gastronomie (50).
Bundesweiter Anstieg um zehn Prozent
Im ersten Halbjahr ist die Zahl der Firmeninsolvenzen in Österreich um 9,6 Prozent geklettert - womit sich heuer bis Juni der negative Trend vom zweiten Halbjahr 2015 fortgesetzt hat. Als "dramatisch" bezeichnete der Alpenländische Kreditorenverband den Anstieg mangels Masse abgewiesener Insolvenzen von 15,2 Prozent bei Firmen und 6,9 Prozent bei Privaten.