Der Hamburger Medizinprodukte-Hersteller BSN medical soll Insidern zufolge wieder verkauft werden. Der Eigentümer der ehemaligen Beiersdorf-Tochter, der schwedische Finanzinvestor EQT, habe die US-Investmentbank JPMorgan damit beauftragt, einen Käufer für den "Leukoplast"-Pflaster-Hersteller zu suchen, sagten drei mit den Plänen vertraute Personen am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.
Parallel dazu soll ein möglicher Börsengang zum Jahresende vorbereitet werden. Als wahrscheinlicher gilt aber ein Weiterverkauf an den nächsten Finanzinvestor. Namhafte Adressen aus den USA hätten sich schon erkundigt, sagten die Insider.
Mehr als zwei Milliarden bei Verkauf
EQT war 2012 für 1,8 Milliarden Euro mit 69 Prozent bei BSN eingestiegen. Beim Verkauf könnten die Schweden mit mehr als zwei Milliarden Euro rechnen, hieß es in Finanzkreisen. Firmen aus der Medizinbranche gelten als besonders attraktiv für die Beteiligungsgesellschaften, weil sie auch in einem Abschwung für stabile Renditen stehen. BSN medical kommt auf einen operativen Gewinn von rund 200 Millionen Euro.
BSN medical war 2001 entstanden, als Beiersdorf und die britische Smith & Nephew ihr Geschäft mit medizinischen Pflastern und anderen Instrumenten zur Wundbehandlung in ein Gemeinschaftsunternehmen einbrachten. Heute zählt der Konzern mehr als 5.500 Mitarbeiter. EQT hat das Unternehmen seit seinem Einstieg unter anderem durch Zukäufe in Frankreich, Brasilien, Südafrika und Neuseeland ausgebaut.