Der niederländische Chiphersteller NXP verkauft sein Standardhalbleiter-Geschäft für 2, 44 Milliarden Euro (2,75 Mrd. Dollar) an chinesische Finanzinvestoren. Eine entsprechende Vereinbarung sei mit einem Konsortium aus den Firmen Jianaguang Asset Management und Wise Road Capital getroffen worden, teilte NXP am Dienstag mit.
Die Sparte mit rund 11.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von zuletzt 1,2 Mrd. Dollar stellt insbesondere Halbleiter für Fahrzeuge, Computer sowie Konsumelektronik her. Nach der Übernahme soll sie unter dem neuen Namen "Nexperia" als unabhängiges Unternehmen mit Sitz im niederländischen Nijmegen weitergeführt werden.Zusätzlich gehen die Werke in Manchester (Großbritannien), Hamburg (Deutschland), Guangdong (China), Seremban (Malaysia) und Cabuyao (Philippinen) an "Nexperia".
Die Transaktion soll nach der erforderlichen Zustimmung der Behörden im ersten Quartal nächsten Jahres abgeschlossen werden.
Das aus dem Konsumelektronik-Riesen Philips hervorgegangene Unternehmen NXP war mit der fast 12 Mrd. Dollar schweren Übernahme von Rivale Freescale im vergangenen Jahr zum führenden Chiphersteller für die Automobilindustrie aufgestiegen. Chinesische Firmen hielten zuletzt verstärkt nach ausländischen Technologiefirmen Ausschau. Angesichts der nachlassenden Nachfrage bei Computern und Mobiltelefonen gilt vor allem das Elektronikgeschäft im Automobilsektor als gewinnbringend. Dies hat bereits zu einer Welle von Übernahmen in der Chipindustrie geführt.