"Die Struktur steht, die Mannschaften arbeiten. Die ersten Ergebnisse kommen jetzt Schlag auf Schlag auf die Straße", kündigte Entwicklungsvorstand Thomas Weber an. Die Antwort von Mercedes auf das neue Tesla-SUV Model X soll in diesem Jahrzehnt auf den Markt kommen. Auf ein genaues Jahr legte sich Weber nicht fest.
Auch VW, Audi und Porsche
Auch die Volkswagentöchter Audi und Porsche haben bereits Konzeptautos mit langer Reichweite vorgestellt, BMW arbeitet noch daran. Bisher laufen die meisten Elektroautos deutlich weniger als 100 Kilometer am Stück und sind relativ teuer, so dass sie seit Jahren ein Schattendasein fristen.
Daimler werde jetzt bei Modellen mit alternativem Antrieb in die Offensive gehen, erklärte Weber. Ende des Jahres kommt die vierte Generation des Smart als Elektroauto. Bisher haben die Schwaben mit dem Smart und der B-Klasse zwei reine Elektroautos und ein gutes Dutzend Plug-in-Hybridmodelle im Angebot, bei denen Verbrennungsmotor und Batterie kombiniert sind. Weitere Hybrid-Modelle sind in der Pipeline.
Auch Brennstoffzellen
Daimler arbeitet seit Jahren zudem auch an Brennstoffzellenautos, bei denen Strom aus Wasserstoff gewonnen wird. Eigentlich war ein Serienauto für 2014 angekündigt, doch die Entwicklung eines solchen Autos zu einem vertretbarem Preis zog sich hin. Im kommenden Jahr geht nun der GLC F-Cell in Serie, gebaut wird der SUV im Mercedes-Werk Bremen. Das Premiumauto tritt gegen den 2015 eingeführten Toyota Mirai an. Auch der koreanische Autobauer Hyundai hat ein Brennstoffzellenauto Programm.
Mit den neuen Modellen mit klimaschonenden alternativen Antrieben und einer neuen Generation von Diesel- und Benzinmotoren wappnet sich Daimler dafür, die Klimaschutzvorgaben der EU zu schaffen. Ab 2020 darf ein Auto im Schnitt nur noch 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) je Kilometer ausstoßen. Das Ziel für die Mercedes-Flotte liegt bei 100 Gramm, davon war der Autobauer zuletzt noch 23 Gramm entfernt. Bis zum Ende des Jahrzehnts will Daimler Weber zufolge pro Jahr eine sechsstellige Zahl von Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb verkaufen, also mindestens 100.000. Welchen Anteil diese Autos am Jahresabsatz 2015 von knapp zwei Millionen Pkw der Marken Mercedes und Smart hatten, gibt Daimler nicht bekannt.
Eine Handvoll der Modelle, darunter der Smart und die B-Klasse, könnten auch von der Elektroauto-Förderung der deutschen Bundesregierung profitieren. Weber begrüßte die Kaufprämie von 4.000 Euro pro Fahrzeug für Elektroautos und 3.000 Euro für Plug-in-Hybride. Die Autobauer müssen davon die Hälfte als Nachlass selbst finanzieren, die andere Hälfte ist ein staatlicher Zuschuss. "Wir glauben, die Prämie kann dazu beitragen, den Loslaufeffekt zu stärken."