Die EU-Kommission solle noch im Juni ein zweites Hilfspaket zur Diskussion stellen, sagte der deutsche Agrarminister Christian Schmidt (CSU) nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen am Donnerstag in Warschau.
Das europäische Paket solle Hilfen für Landwirte an eine freiwillige Mengenbegrenzung koppeln. "Wir wollen nicht die Rückkehr zu einer staatlichen Quotenregelung, sondern finanzielle Unterstützung, die zu einer besseren Mengendisziplin beiträgt", sagte Schmidt einer Mitteilung zufolge.
Gipfel in Österreich
Die EU hatte bereits ein erstes Hilfsprogramm von 500 Millionen Euro aufgelegt, um Landwirte angesichts der allgemein schwierigen Marktlage zu unterstützen. Davon waren etwa 70 Millionen Euro an Deutschland geflossen.
Auch in Österreich klagen die Milchbauern über die niedrigen Preise. Angesichts der gesunkenen Erzeugermilchpreise will man beim Milchdialog am 14. Juni einen "umfassenden Maßnahmenkatalog" erarbeiten, der Produktion, Verarbeitung und Handel umfasst. Zum Milchdialog sind Vertreter politischer Parteien, Bauern, Sozialpartner, Milchverarbeiter, der Lebensmittelhandel und Experten eingeladen. Zur freiwilligen Lieferrücknahme brauche es eine europäische Lösung, meinte Agrarminister Andrä Rupprechter. Ein Milchpreis unter 30 Cent je Kilo sei unwirtschaftlich für die Erzeuger. Im April erhielten die Bauern netto nur 28,2 Cent für konventionell produzierte Milch.