Die Arbeiterkammer kritisiert die hohen Wohnkosten, Wohnen werde immer häufiger zu einem Luxus. "Die Wohnkosten laufen vielen Menschen davon. Der private Wohnungsmarkt ist nicht mehr leistbar, vor allem für Junge", so AK-Präsident Rudolf Kaske am Freitag in einer Presseaussendung. Er fordert ein einfaches und klares Mietrecht, das Wohnen billiger macht.
Vor allem bei privaten Mietwohnungen sind laut einer AK-Analyse die Bruttomieten im Vergleich zu den Verbraucherpreisen explodiert. Zwischen 2008 und 2014 betrug der Anstieg österreichweit 22 Prozent, während die Teuerung zwölf Prozent betrug. Die Löhne stiegen im Vergleichszeitraum nur um 13 Prozent.
Forderung nach einheitlichem Mietrecht
Der reine Hauptmietzins, nicht die Betriebskosten, machen die Mieten teurer, so die AK. Die Betriebskosten seien lediglich im Ausmaß der Inflation gestiegen. Am stärksten betroffen seien davon befristete Mietverträge bei neu vermieteten privaten Mietwohnungen.
Die AK will ein möglichst einheitliches und transparentes Mietrecht durch Auflösung der vielschichtigen Anwendungsbereiche des Mietrechtsgesetzes. Mieten sollen begrenzt werden, Befristungen abgeschafft, die Betriebskosten durch Streichen der Grundsteuer und Versicherungen aus dem Betriebskostenkatalog gesenkt, Maklerprovisionen für Mieter ebenfalls abgeschafft und klare Erhaltungsregeln für die gesamte Wohnungsausstattung eingeführt werden.
Betriebskosten im Rahmen der Inflation
Basis der AK-Analyse ist eine Sonderauswertung des Mikrozensus der Statistik Austria. Demnach war der Hauptpreistreiber bei den Bruttomieten zwischen 2008 und 2014 der Hauptmietzins, es waren nicht die Betriebskosten. Diese erhöhten sich um 13 Prozent und lagen damit im Rahmen der allgemeinen Teuerung.
Die Hauptmietzinse legten dagegen um 25 Prozent zu. Im privaten Segment war sogar ein Anstieg von 33 Prozent zu verzeichnen - das Zweieinhalbfache relativ zur Lohn- und Inflationsentwicklung.