Der US-Agrarchemiekonzern Monsanto hat das Milliarden-Übernahmeangebot von Bayer abgelehnt. Das Angebot über umgerechnet rund 55 Milliarden Euro sei finanziell unzureichend, teilten die Amerikaner am Dienstag mit. Das Management habe sich einstimmig zur Ablehnung des Angebots entschieden, sei aber offen für konstruktive Gespräche.
Monsanto-Chef Hugh Grant sagte der Mitteilung zufolge, eine
"integrierte Strategie" könne erhebliche Vorteile haben. Allerdings bewerte das derzeitige Angebot von Bayer Monsanto als deutlich zu niedrig. Der Verwaltungsrat habe keinen Zeitplan für weitere Gespräche mit Bayer vorgegeben.
Monsanto: Seit Jahren in der Kritik
Am Montag war bekanntgeworden, dass Bayer Monsanto übernehmen will. Es wäre eine der teuersten Übernahmen der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Der Dax-Konzern bietet je Monsanto-Aktie 122 US-Dollar in bar - insgesamt 62 Milliarden Dollar.
Monsanto steht in Europa seit Jahren wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Zudem wird seit langem über mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen des Wirkstoffs Glyphosat diskutiert, den Monsanto in seinem weltweit verbreiteten Unkrautvernichter "Roundup" benutzt. Bayer hält die Image-Probleme indes für beherrschbar.
Bayer will mit der Übernahme zum weltgrößten Agrarchemie-Hersteller aufsteigen.