Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer will für insgesamt 62 Milliarden Dollar (55 Milliarden Euro) den US-Saatgutriesen Monsanto übernehmen. Pro Monsanto-Aktie wolle man 122 US-Dollar zahlen. Das sei eine erhebliche Prämie für die Monsanto-Aktionäre.
"Bayer will durch Übernahme von Monsanto ein weltweit führendes Unternehmen der Agrarwirtschaft werden", erklärt der Konzern. Bayer machte mit 117.000 Beschäftigten 2015 einen Umsatz von 43,6 Milliarden Euro. Monsanto mit 21.000 Mitarbeitern weist für das Geschäftsjahr 2014/2015 einen Umsatz von 15 Milliarden aus.
Der weltweite Markt für Pflanzenschutzmittel und Saatgut wird mit Syngenta, Monsanto, Bayer, DuPont Pioneer, Dow Chemical und BASF nur von einer guten Handvoll Firmen kontrolliert. Monsanto und Bayer würden zusammen ein breites Angebot im Pflanzenschutz und Saatgut auf die Beine stellen. Der Zukauf könnte aber vor allem in den USA auf kartellrechtliche Hürden wegen Überlappungen im Saatgutgeschäft, insbesondere bei Sojabohnen, Baumwolle und Raps, stoßen.
Der Saatgutriese Monsanto steht wegen seiner aggressiven Geschäftspraktiken und seiner gentechnisch veränderten Produkte immer wieder in der Kritik. Die US-Amerikaner sind zudem der Entwickler des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein.