Deutschland lockt so viele ausländische Investoren an wie nie zuvor. 2015 stießen sie 1912 Ansiedlungsprojekte an, fast 60 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2014. Das geht aus Daten der für das Standortmarketing der Bundesrepublik zuständigen Gesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) hervor. Die Unternehmen investierten demnach 6,2 Milliarden Euro und schufen mindestens 30.000 Arbeitsplätze.
"Auch das sind Bestmarken", sagte Achim Hartig, Managing Director der GTAI, am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. "Deutschland punktet mit seinem großen Markt, stabilen Rahmenbedingungen und seiner guten Binnenkonjunktur." Auch seine Lage im Herzen Europas mache den Standort im Ausland attraktiv, da von hier aus der gesamte europäische Binnenmarkt gut erreicht werden könne.
Meiste Investments aus EU-Ländern
Größter Investor ist bereits das zweite Jahr in Folge China. 260 Projekte - von Neuansiedlungen auf der grünen Wiese über Erweiterungen bis zu Standortwechseln - kamen von Unternehmen aus der Volksrepublik. Auf dem zweiten Rang folgen erneut die USA mit 252 Projekten vor der Schweiz (203) und Großbritannien (127).
"Insgesamt kommen die meisten Investoren aber nach wie vor aus der Europäischen Union", sagte Hartig. "41 Prozent entfallen auf die Staatengemeinschaft." An Bedeutung verliert dagegen Russland, dessen Wirtschaft mit dem Ölpreisverfall in der Rezession versunken ist und wegen des Vorgehens in der Ukraine mit westlichen Sanktionen zu kämpfen hat. Das Land - früher beständig unter den Top Ten zu finden - fiel auf Rang 13 zurück, noch hinter dem kleinen Luxemburg.