Der kanadische Autozulieferer Magna International hat im ersten Quartal 2016 mehr umgesetzt und auch mehr verdient. Von Jänner bis März stiegen die Erlöse des gesamten Magna-Konzerns um 15 Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar (7,74 Milliarden Euro), geht aus dem aktuellen Finanzbericht hervor. Der angepasste operative Gewinn (Ebit) legte von 631 Millionen auf 698 Millionen Dollar zu und unterm Strich blieben 492 Millionen nach 455 Millionen Dollar übrig.
Ausbau und Mitarbeitersuche in Graz
Im Grazer Werk der Tochter Magna Steyr wurden aufgrund auslaufender Fertigungsverträge weniger Fahrzeuge gebaut. In Graz, wo Magna weltweit das einzige Werk betreibt, in dem ganze Fahrzeuge zusammengebaut werden, sanken die Erlöse leicht um 1 Prozent auf 596 Millionen Dollar. Die Stückzahl in Graz ging zum Jahresauftakt 2016 um 15 Prozent auf 23.000 Einheiten zurück, im Vorjahr war sie um 23 Prozent zurückgegangen. Der Grund für das Minus: Für den Mini Countryman und den Paceman gehen Fertigungsaufträge bald zu Ende. Außerdem endete im dritten Quartal 2015 die Produktion des Peugeot RCZ. Der schwache Euro gegenüber dem Dollar tat sein Übriges, erklärt Magna im Finanzbericht. Umgekehrt stiegen die Stückzahlen beim Mercedes Benz G, der auch teurer verkauft wird als die üblichen Mini-Autos. In Graz wird gerade das Werk um- und ausgebaut. Ab 2018 sollen im Jahr 200.000 Fahrzeuge in der Steiermark hergestellt werden. Das Unternehmen hat neue Aufträge von BMW und Jaguar Land Rover. Der Vertrag mit Daimler für den Bau der Mercedes-G-Klasse wurde verlängert.
Bis zum Anlauf der neuen Aufträge von BMW und Jaguar Land Rover im Jahr 2017 sollen die Erweiterungen der Produktionsanlagen fertig werden. Bis Juli sollen zwei Hallen, in denen bisher die auslaufende Mini-Produktion erfolgte - erweitert werden. Zudem entstehe ein Verbindungstunnel. Bis Oktober soll ein deutlicher Zubau beim Karossenhaus abgeschlossen sein. Eine neue Lehrwerkstatt sowie der Betriebskindergarten wurden bereits im Vorjahr fertiggestellt.
Neben den baulichen Maßnahmen - sie sollen eine halbe Milliarde Euro ausmachen, Magna selbst spricht von einem "ordentlichen dreistelligen Millionenbetrag" - sucht der Autobauer weiter nach Mitarbeitern: Rund 3000 neue Arbeitskräfte werden in den kommenden beiden Jahren benötigt. Laut Magna-Europa-Präsident Günther Apfalter ist die Produktion über Jahre hinaus mit "guter Auslastung" gesichert.
Ausblick verbessert
Für das Gesamtjahr 2016 ist Magna nun etwas optimistischer. Für Graz erwartet der Konzern Erlöse von 1,9 bis 2,2 Milliarden Dollar, ein Vierteljahr davor hatte man mit 1,7 Milliarden bis zwei Milliarden Dollar gerechnet.
Konzernweit hat Magna heuer sowohl in Nordamerika (+10 Prozent) als auch in Europa (+7 Prozent) mehr Autoteile hergestellt. Der Großteil der Erlöse entfiel auf Nordamerika (+13 Prozent auf 4,8 Mrd. Dollar). In Europa stiegen die Umsätze um ein Fünftel auf 2,3 Mrd. Dollar.
Magna International ist in 29 Ländern präsent und beschäftigt mehr als 147.000 Personen.