Der kanadische Autozulieferer Magna International kauft in Deutschland zu. Die dort ansässige Tochterfirma des von Frank Stronach gegründeten Konzerns übernimmt die Telemotive AG aus Mühlhausen, die Elektronik für Fahrzeuge, zum Beispiel sogenannte Datenlogger zum Speichern bestimmter Daten, herstellt und rund 600 Mitarbeiter beschäftigt.
Das Zusammenschlussvorhaben hat Magna nun in Österreich bei der Wettbewerbsbehörde (BWB) angemeldet.
Telemotive ist ein namhafter Automobilzulieferer - sowohl für technologische Produkte als auch für Engineering-Leistungen.
Die Kernkompetenzen im Engineering sind nach eigenen Angaben Bussysteme, Infotainment, Konnektivität, Fahrerassistenz, Fahrzeugdiagnose, Elektromobilität und EMV. Das Leistungsspektrum beinhalte u.a. Systemintegration, Projektmanagement und Technologieberatung, außerdem Hard- und Softwareentwicklung sowie Tests und Dokumentation im eigenen Test-/Systemhaus und der Teststrecke.
Das Unternehmen wurde im Jahre 2000 in Wiesensteig gegründet und betreibt neben dem Hauptsitz in Mühlhausen Standorte in München, Ingolstadt, Wolfsburg und Böblingen. Zum Kundenportfolio zählen bekannte Automobilkonzerne wie Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen, sowie Zulieferer.
Teil von Magna Steyr
Die deutsche Firma Telemotive AG soll in die Grazer Konzerntochter Magna Steyr integriert werden, teilte Magna International am Montagnachmittag mit. Die Wettbewerbsbehörden müssen dem Kauf noch zustimmen, bis Mitte Mai soll alles unter Dach und Fach sein.
Zum Kaufpreis machte Magna International auf APA-Nachfrage keine Angaben. Die deutsche Telemotive AG ist auch Elektronik für Autos spezialisiert und setzte vergangenes Jahr etwas mehr als 40 Mio. Euro um. Das Unternehmen ist in Besitz mehrere Anteilseigner, die alle ihre Aktien an Magna abgeben. Die fünf Standorte in Deutschland sollen erhalten bleiben, hieß es.
Von Assistenzsystemen bis hin zum autonomen Fahren, die Komplexität der Fahrzeugelektronik nehme stetig zu, sagte ein Sprecher von Magna Deutschland.