Neue Runde in der Übernahmeschlacht um die US-Hotelkette Starwood: Obwohl sich der Konkurrent Marriott International bereits mehrfach als Käufer fühlte, besserte das Konsortium um den chinesischen Versicherer Anbang sein Angebot noch zweimal nach, wie Starwood am Montag mitteilte.
Anbang habe am Samstag zunächst 81 Dollar pro Aktie geboten und das Angebot nach Gesprächen noch einmal auf 82,75 Dollar (74,2 Euro) verbessert.
14 Milliarden US-Dollar
Das neue Angebot des Konsortiums um Anbang hat einen Wert von 14 Milliarden Dollar (12,6 Mrd. Euro). Marriott hatte zuletzt 13,6 Milliarden Dollar geboten und damit selbst noch einmal draufgelegt, um die Konkurrenz aus China auszustechen und die größte Hotelkette der Welt zu schaffen. Starwood hatte auf dieser Grundlage am 21. März einen Fusionsvertrag mit Marriott aufgesetzt.
Da Anbang noch zweimal nachgelegt hat, hofft Starwood nun auf ein noch besseres Geschäft: Das Angebot des Konsortiums werde "vernünftigerweise wohl" zu einem "besseren Angebot" führen, als im Fusionsvertrag mit Marriott festgehalten, erklärte das Unternehmen. Gleichwohl empfehle der Verwaltungsrat den Aktionären weiterhin das Marriott-Angebot.
Aktionärsversammlung verschoben
Die Aktionärsversammlungen von Starwood und Marriott wurden nach dem neuen Angebot von Anbang auf den 8. April verschoben. Marriott erklärte am Montag, dass die kürzlich geschlossene Übernahmevereinbarung mit Starwood "der beste Weg" für beide Unternehmen sei.
Mariott und Starwood waren sich bereits im November über einen Zusammenschluss einig. Im März schwenkte Starwood dann auf Anbang um, vor gut einer Woche wieder auf Marriott.
Zu Marriott gehören unter anderem die JW-Marriott- und Ritz-Carlton-Hotels. Insgesamt zählt die Kette 4.400 Häuser weltweit. Zu Starwood gehören die Westin-, Sheraton- und Le-Meridien-Hotels.