Mehr als 5.000 Jobs sind bei den Banken in Österreich seit der Finanzkrise im Jahr 2008 weggefallen. Der dramatische Umbau samt Filialschließungswelle wird noch tiefere Einschnitte bringen. Bankmitarbeiter, deren Arbeitsplätze wegrationalisiert werden, finden in ihrer Branche derzeit so gut wie keinen neuen Job.
Die Gewerkschaft drängt auf eine Branchenstiftung - so wie es sie in der Elektroindustrie gibt oder so wie sie Mitte der 80er Jahre für die Stahlindustrie (Stahlstiftung) ins Leben gerufen wurde.
Eine solche Branchenstiftung für Bankmitarbeiter, deren Stellen Spar- und Restrukturierungsprogrammen in den Bankhäusern zum Opfer fallen, will die Bankengewerkschaft in den zur Zeit wieder festgefahrenen Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 75.000 Beschäftigten der Finanzbranche ausverhandeln. Ohne verbindliche Zusage, dass eine solche Stiftung in ihren Grundzügen bis Juni steht, wollen die Arbeitnehmer die KV-Runde heuer nicht abschließen.
"Wir müssen uns wappnen"
Denn der Druck werde immer größer. Arbeitnehmer-Chefverhandler Wolfgang Pischinger (GPA-djp) verwies am Montagabend auf Aussagen von Notenbankchef Ewald Nowotny, der in den nächsten vier bis fünf Jahren jeden dritten Bankjob, also etwa 25.000 Stellen, im Land wackeln sieht.
"Wir hoffen, dass es nicht so tragisch wird. Aber wappnen müssen wir uns", so Pischinger. Mit einer österreichweiten Stiftung will die Gewerkschaft Umschulungen erleichtern, neue Arbeitslosigkeit verhindern. Bisher gibt es einige freiwillige Arbeitsstiftungen, etwa von der Ersten, BAWAG und Hypo Tirol. Nun erhofft sich die Gewerkschaft, alle Bankenverbände für eine groß angelegte branchenweite Initiative ins Boot zu kriegen. Am Mittwoch ist ein Spitzengespräch dazu.