Neue Volte im Übernahmekampf um die US-Hotelkette Starwood: Marriott International hat sein Angebot für den Konkurrenten heraufgesetzt und damit den chinesischen Versicherer Anbang abgehängt. Die neue Offerte von Starwood hat einen Wert von 13,6 Mrd. Dollar (12,1 Mrd. Euro), wie beide Unternehmen am Montag mitteilten.

Marriott bietet damit nun 400 Mio. Dollar mehr als das chinesische Konsortium, das in dem Wettbewerb um Starwood kurzfristig die Nase vorne gehabt hatte. Die Kette will mit der Übernahme zur größten Hotelgruppe der Welt mit 5.500 Häusern und mehr als einer Million Zimmern aufsteigen.

Zu Marriott gehören unter anderem die JW-Marriott- und Ritz-Carlton-Hotels, zu Starwood die Westin-, Sheraton- und Le-Meridien-Hotels. Erst am Wochenende hatte Starwood zudem bekanntgegeben, dass es im Zuge der Annäherung zwischen den USA und Kuba mehrere Luxushotels in der kubanischen Hauptstadt Havanna übernimmt.

Noch am Freitag hatte Starwood mitgeteilt, dass es den bereits grundsätzlich beschlossenen Deal mit Marriott abblasen werde und eine "definitive Vereinbarung" mit Anbang anstrebe. Zu diesem Zeitpunkt lag das Offert des chinesischen Konsortiums noch um eine Milliarde Dollar höher als jenes von Marriott.

Neues Angebot überzeugt

Am Montag erklärten Starwood und Marriott dann, dass aufgrund des aufgestockten Angebots von Marriott nun rasch eine endgültige Vereinbarung zwischen den Unternehmen erzielt werden könne. Die wesentlichen kartellrechtlichen Fragen haben die beiden Konzerne nach eigenen Angaben bereits geklärt. Die Zustimmung der Aktionäre beider Seiten steht aber noch aus. Die Übernahme soll bis Mitte des Jahres unter Dach und Fach sein.

Der Starwood-Vorsitzende Bruce Duncan sagte, er sei erfreut, dass Marriott den Wert erkannt habe, den sein Unternehmen zu der Fusion beisteuere. Marriott-Chef Arne Sorenson erklärte, durch den Zusammenschluss dürften bis spätestens 2018 Synergien in Höhe von 250 Mio. Dollar erzielt werden. Marriott hat sich im Vorfeld bereits die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden in den USA und Kanada eingeholt, die Genehmigungen der EU und Chinas stehen noch aus.