94 Prozent der steirischen Unternehmer sprechen sich laut einer Umfrage im Auftrag der Wirtschaftskammer Steiermark für den Erhalt des Bargelds aus. Sie begründeten ihre Entscheidung zu 75 Prozent mit der damit verbundenen Flexibilität. Kammerpräsident Josef Herk betonte bei einer Pressekonferenz am Freitag in Graz das "Gefühl der Wahlfreiheit".
Basis der Studie, die Mitte Februar durchgeführt wurde, sind Rückmeldungen von 450 Unternehmern (13,9 Prozent Rücklaufquote). 72 Prozent der Befragten wollten die Beibehaltung des Bargeldes auch aus gesellschaftlichen Gründen - etwa für Geldgeschenke, aber auch weil das bargeldlose Zahlen höhere Kosten verursache (60 Prozent).
Votum für 500er-Erhalt
Für 80 Prozent seien auch die diskutierten Bargeldobergrenzen nicht sinnvoll. 38 Prozent der befragten steirischen Unternehmer fürchteten gar Umsatzeinbußen. Während es für die 500-Euro-Note mit 75 Prozent ein klares Votum für den Erhalt gab, können sich 52 Prozent der Wirtschaftstreibenden vorstellen, dass die 1- und 2-Cent-Münzen abgeschafft werden.
Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse, stellte sich auf die Seite der Unternehmer: "Wir sind klar für die Beibehaltung des Bargeldes." Martin Schaller, Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank, schloss sich "voll inhaltlich" an. Das Thema der 1- und 2-Cent-Münzen hielten beide auf europäischer Ebene nicht für allzu wichtig.
Fabisch sei "die kleine Stückelung persönlich manchmal lästig", doch er fürchte bei der Abschaffung Rundungen, wobei die Frage sei, wer davon profitiere. Schaller hielt andere Themen für wichtiger: "Die EZB sollte sich Gedanken um die Konjunktur machen." Er sieht keine Notwendigkeit die bestehende Stückelung zu verändern.