Die Telekom Austria präsentiert heute Abend ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2015. In den ersten neun Monaten des Vorjahres erzielte der teilstaatliche, börsennotierte Konzern einen Gewinn von 308,4 Millionen Euro. Erst vorige Woche wurde die neue Chefin für den Österreich-Teil der Telekom (A1) präsentiert. Die A1 wird ab 1. Juni von Margarete Schramböck (45) geleitet.
Die Tirolerin und studierte Betriebswirtin ist seit 2014 Geschäftsführerin von Dimension Data Austria. Ihr Vertrag bei A1 läuft über fünf Jahre.
Fragezeichen hinter America Movil
Auf den Gesamtkonzern Telekom Austria Group kommen heuer schwierige Zeiten zu, es stehen Änderungen bei den Eigentumsanteilen für Mehrheitseigentümer America Movil an. Das Problem dabei: Die mexikanische America Movil muss laut Syndikatsvertrag ihren Anteil von derzeit 60 auf 50 Prozent zurückschrauben, was für sie ein Verlustgeschäft wäre. Denn gekauft wurden die Aktien in zwei Tranchen bei 9 bzw. 7,15 Euro je Aktie, momentan notieren sie aber nur bei 4,91 Euro. Beim Börsengang im Jahr 2000 kostete die Telekom-Aktie noch 9 Euro. Der Höchstwert wurde im Februar 2007 mit 19,65 Euro erreicht.
Rückzugsgerüchte
Zu Gerüchten, wonach sich die Telekom ganz von der Wiener Börse zurück ziehen könnte und zu einer eventuellen Kapitalerhöhung, meinte Konzernchef Alejandro Plater kürzlich zur APA: "Eine Kapitalerhöhung ist derzeit kein Thema, da wir für das operative Geschäft kein Kapital benötigen. Die solide Kapitalausstattung wird auch durch Baa2/BBB Ratings von Moody's und S&P bestätigt."
Plater führt seit 1. August den heimischen Marktführer bei Telefonie, Mobilfunk und Internet, seitdem hat der Kurs der Telekom Austria Group um rund 18 Prozent nachgegeben. Der Staat ist mit 28,4 Prozent an der Telekom beteiligt, die Privatisierung der Telekom über die Börse erfolgte im Jahr 2000 unter dem damaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/ÖVP).