Börsekursstürze und Konjunkturängste um China haben spätestens zu Jahresbeginn auch Europas Banker alarmiert. Raiffeisen will schon länger raus aus dem China-Geschäft. 2,4 Mrd. Euro Kreditrisiko (Exposure) hatte die RBI per Ende September 2015 in China, aktuell weniger. Sollte sich China zu einer echten Krise auswachsen, könnte es bei 450 Mio. Euro an Firmenkrediten zu Ausfällen kommen.
Weitere rund 600 Millionen Euro an Krediten hat die börsennotierte RBI (Raiffeisen Bank International) an große chinesische Banken und Finanzhäuser verborgt sowie etwa 180 Mio. Euro an den öffentlichen Sektor. Diese Kredite gelten indes auch bei größeren Unsicherheiten nicht als gefährdete Positionen, wie gegenüber der APA verlautet.
Ausstieg beschlossen
Raiffeisen ist in China vor allem in Handelsfinanzierungen bei größeren Unternehmen im Geschäft. Der Ausstieg aus dieser Region ist beschlossen, Neugeschäft wird schon länger nicht mehr abgeschlossen. Ende des 3. Quartals 2015 schuldeten Firmen in China der RBI in Summe mehr als 630 Mio. Euro. Davon waren nach Bankangaben rund 130 Mio. Euro cash besichert, für mittlere zweistellige Millionensummen gebe es andere Sicherheiten. Die übrigen rund 450 Millionen an Krediten (unbesichert) könnten neue Abschreibungsfälle werden, wenn Schuldner nicht mehr zahlen sollten.
Die größte Position im China-Ausleihungsportfolio - 990 Mio. Euro - umfasst laut RBI überwiegend Kreditlinien, die im Ernstfall sofort stornierbar wären. Das Kredit-Geschäft in Asien stehe auf Abbau, vor allem das China-Business unter starker Beobachtung, wird betont.
Die Raiffeisen Bank International ist die einzige österreichische Bank mit einer operativen Filiale in Peking, auch in Xiamen und Hongkong gibt es Filialstandorte. Vor zwei Jahren hatte sich das China-Exposure noch auf 3,4 Mrd. Euro belaufen.