Zur Besänftigung der Kunden will Volkswagen auch für die von der Abgasmanipulation betroffenen Fahrzeuge mit größeren Motoren Einkaufsgutscheine im Wert von 1000 Dollar anbieten.
Am Montag werde das Offert für Besitzer des Geländewagens VW Touareg in Höhe von 500 Dollar Bargeld und 500 Dollar Guthaben beim Händler bekannt gegeben, erklärte der USA-Chef des Konzerns, Michael Horn, am Rande des VW-Presseempfangs zum Auftakt der Automesse in Detroit.
Im November hatte der Wolfsburger Konzern eingeräumt, dass neben der halben Million Fahrzeuge mit kleineren Motoren auch rund 80.000 Modelle von VW, Audi und Porsche mit Drei-Liter-Dieselmotoren eine illegale Software zum Steuern der Abgasreinigung an Bord haben.
Rückkauf von 115.000 Fahrzeugen?
Außer dem Touareg und dem Porsche Cayenne fahren auch mehrere Audi-Modelle mit dem Motor, der von der VW-Premiumtochter aus Ingolstadt entwickelt wurde. Ein Audi-Sprecher erklärte, ein ähnliches Programm wie für den Touareg sei in Arbeit. Von den gut 480.000 Besitzern der Autos mit manipuliertem Zwei-Liter-Motor haben Horn zufolge inzwischen 260.000 die 1000-Dollar-Gutscheine abgerufen. Bisher gebe es nur sehr wenige Kunden, die sich wegen des Abgasskandals bei VW beschwerten oder eine Rücknahme der Fahrzeuge forderten.
Der Autobauer befrage alle zwei Wochen rund 1000 Kunden in den USA, um zu verfolgen, wie die Kunden auf die Affäre reagieren. Nach Medienberichten soll VW in Betracht ziehen, rund 115.000 Fahrzeuge zurückzukaufen.
Auch Konzernchef Matthias Müller erklärte am Montag gegenüber dem Fernsehsender CNBC, dass ein Rückkauf mancher der vom Abgasskandal betroffenen Autos nicht ausgeschlossen werde. "In einigen Fällen ist es sehr leicht die Autos zu reparieren, in anderen ist es sehr teuer", sagte Müller. Dann müsse man eben prüfen, sie zurückkaufen. "Theoretisch ist das möglich", sagte Müller.