Mit Jahreswechsel tritt auch in der Steiermark das weitgehende Verbot des „Kleinen Glücksspiels“ in Kraft. Anstatt der früher bis zu 700 Aufsteller von Geldspielautomaten dürfen nur mehr drei Firmen, die vom Land eine Lizenz bekamen, dieses lukrative Geschäft betreiben.
Dagegen wehren sich nun einige Betreiber. Sie haben die Grazer Anwältin Julia Eckhart engagiert – und die schießt scharf gegen das Gesetz und die damit einhergehenden Umstände. „Auffällig ist, dass in jedem Bundesland bei der Vergabe der Automatenkonzession stets die Novomatic zum Zuge kam“, sagt die Juristin. Von Kritikern werde das neue Glücksspielgesetz „lex novomatic“ genannt. Der Novomatic-Konzern habe nämlich zwei Millionen Euro für Lobbying ausgegeben, unmittelbar danach sei das Gesetz beschlossen werden.
Die Firmen der bisher tätigen Automatenaufsteller würden nun über Nacht wertlos, kritisiert Eckhart: „Faktisch ist das eine Enteignung.“ Da diese ohne Entschädigung erfolgt sei, werde man zu Gericht ziehen.
Das Argument, mit der neuen Beschränkung werde der Spielerschutz verstärkt, wird von Eckhart und zahlreichen Branchenkennern massiv bezweifelt. Künftig gibt es nämlich einen neuen Automatenersatz: sogenannte Video-Lotterie-Terminals (VLT), die von einer Tochterfirma der Österreichischen Lotterien betrieben werden. Eckhart: „Es ist damit zu rechnen, dass der Rückgang der Glücksspielautomaten mit einem Anstieg der VLTs ausgeglichen wird.“
Zu den Glücksspiel-Rebellen zählen die Grazer Unternehmer Günter Moitz und Heimo Willibald. Sie sagen: „Unsere Existenz ist gefährdet. Wir haben eineinhalb Millionen Euro in Betriebe investiert, die jetzt am Ende sind.“ Die Veränderungen dienten nur dazu, einige Großfirmen zu bevorzugen.