Für Aufregung sorgt Notenbankchef Ewald Nowotny. Es sei nicht unrealistisch, erklärt der 71-Jährige am Freitag bei der Vorstellung des Finanzmarktstabilitätsberichts, dass der heimische Bankensektor in den nächsten Jahren ein Drittel seiner Jobs verliert - das sind rund 25.000 Arbeitsplätze. Österreich hatte 2008 noch 80.283 Bankjobs, Ende 2014 waren es 75.714 und jetzt seien es wohl noch einmal um 1000 weniger.
Auch wenn es in Österreich einen Abbau von Bankjobs gab, lief der Strukturwandel in internationalen Vergleich langsam, so Nowotny. Österreich hat nicht nur einen sehr hohen Anteil von Bankbeschäftigten im Vergleich zur Gesamtbeschäftigung des Landes, dieser Anteil geht auch langsamer zurück als in anderen Ländern. Auch international gibt es einen rapiden Rückgang bei der Bankbeschäftigung.
Höheres Eigenkapital
Seit der Finanzkrise 2008 haben österreichische Banken ihre Widerstandsfähigkeit erhöht und insgesamt 16 Milliarden Euro an Kernkapital aufgebaut. Auch die Risikovorsorgen stiegen auf 64 Prozent der notleidenden Kredite, von 59 Prozent zu Beginn der Krise. Dennoch sind die heimischen Institute schlechter kapitalisiert als Vergleichsbanken in der EU, zeigt der Finanzmarktstabilitätsbericht.
Die Krise Griechenlands, die schwächeren Wachstumsperspektiven Chinas sowie die sich abzeichnende geldpolitische Straffung in den USA führten im Jahr 2015 zu erhöhter Unsicherheit an den Finanzmärkten.