Der österreichische Ölkonzern OMV bereitet laut einem Bericht der "Presse" (Mittwoch) seine Raffinerien für den mit der russischen Gazprom geplanten Asset-Swap vor. Zuerst sollen der Zeitung zufolge die Raffinerien in Schwechat und im bayerischen Burghausen am Inn in eigene Gesellschaften ausgelagert werden, um eine Beteiligung der Russen zu ermöglichen.
Nur das Raffineriegeschäft in Rumänien werde nicht angerührt, da das Land eine Gazprom-Beteiligung nicht zulassen werde. Dieses Szenario werde auch von zwei Personen, die dem OMV-Vorstand bzw. -Aufsichtsrat nahestünden, bestätigt. Die OMV wolle Details nicht kommentieren, Fakt sei, dass Gespräche und Verhandlungen mit Gazprom liefen, wird ein Sprecher zitiert.
OMV will Anteile an Gasfeld
Auf einen möglichen Anteils-Tausch hatten sich OMV und Gazprom im September verständigt. Bisher ist aber offen, welche Unternehmensteile der russischen Seite konkret angeboten werden könnten - im Gegenzug für eine knapp 25-prozentige Beteiligung der OMV an Teilen des sibirischen Gasfeldes Urengoy. Dort soll es um die Entwicklung der Blöcke 4A und 5A der Achimov-Formation gehen.
Zum Asset-Tausch habe man mit der russischen Seite eine "sehr vertrauliche" Short-List erstellt, hatte OMV-Chef Rainer Seele am 5. November im Webcast zu den Quartalszahlen erklärt. Man befinde sich gerade im Datenraum; bis Jahresende studiere man die Werthaltigkeit der Achimov-Teile, "dann können wir uns die OMV-Assets vornehmen", so Seele damals. Im heurigen Jahr werde man zum Asset-Tausch-Thema keine Resultate publizieren, sondern erst im 1. Halbjahr 2016, gemeinsam mit Gazprom. Eine direkte Beteiligung der Gazprom an der OMV war schon früher ausgeschlossen worden.