Im Zuge der VW-Affäre um manipulierte Abgaswerte hat der frühere Konzernchef Martin Winterkorn am Mittwoch mit sofortiger Wirkung auch sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender bei der VW-Tochter Audi niedergelegt. Entsprechende Informationen der Ingolstädter Tageszeitung "Donaukurier" bestätigte ein Audi-Sprecher.

Winterkorn war wegen der Affäre um gefälschte Abgas-Messwerte bei Diesel-Autos am 23. September von seinem Posten als VW-Vorstandschef zurückgetreten. Am 17. Oktober legte er auch den Chefposten bei der Porsche-Holding PSE nieder.

Amnestieprogramm befristet

Volkswagen drängt bei der Aufklärung des Abgasskandals Medienberichten zufolge zur Eile. Das kürzlich angelaufene Amnestieprogramm für Beschäftigte, die über die Abgasmanipulationen auspacken wollen, sei bis Ende November befristet, berichteten "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR am Mittwoch. Es sollte demnach ursprünglich bis Ende Dezember laufen.

Den Berichten zufolge will der Autokonzern geständigen Mitarbeitern ihren Job lassen statt ihnen zu kündigen. Zudem wolle VW auf Schadensersatzforderungen verzichten und sich bei der Justiz für diese Beschäftigten einsetzen, sollten Strafverfahren laufen. Das Amnestieprogramm gelte nicht für die Chefetagen, also nicht für den Vorstand und die Ebenen direkt darunter, berichteten die Medien unter Berufung auf Konzernkreise.