Volkswagen will einem Zeitungsbericht zufolge wegen des Abgasskandals rund drei Milliarden Euro bei seinen Zulieferern einsparen. Das berichtete das "Handelsblatt" am Montagabend vorab unter Berufung auf Firmenkreise. Dem Bericht zufolge könnte auf Volkswagen gut 40 Milliarden Euro an Strafzahlungen und Schadensersatzforderungen zukommen.
Einen Teil der Summe wolle der Autokonzern durch ein zusätzliches Sparprogramm realisieren. Ein großer deutscher Zulieferer habe der Zeitung gesagt, dass VW "deutlich mehr Effizienz einfordere". Bei VW war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Das "Handelsblatt" berichtete weiter, beim Topmanagement sollten die Leistungskomponenten des Entgelts sinken, rund 115.000 nach Haustarifvertrag bezahlte Mitarbeiter müssten sich wohl auf eine geringere Ergebnisbeteiligung einstellen. Kürzungen solle es auch bei Marketing, Sponsoringaktivitäten und der Modellvielfalt geben.
Viele Zulieferer des Autokonzerns kommen auch aus der Steiermark. Die Liste reicht von Magna, über AVL List bis zum Auspuff-Hersteller Remus.
Matthias Müller, der neue VW-Konzern-Chef, hat die Belegschaft in der Vorwoche auf einen noch härteren Sparkurs eingestimmt. "Es wird nicht ohne Schmerzen gehen", erklärte Müller. "Die Belastungen werden hoch sein, möglicherweise sehr hoch."
Entschuldigung im britischen Unterhaus
Volkswagens Großbritannien-Chef hat im britischen Unterhaus "ehrlich und uneingeschränkt" für die Manipulationen bei Abgaswerten um Verzeihung gebeten. Der Autobauer habe seine Kunden und die breite Öffentlichkeit enttäuscht, sagte Paul Willis am Montagabend vor dem Verkehrsausschuss. "Wir werden alles Notwendige tun, um Vertrauen zurückzugewinnen."
In Großbritannien sind 1,2 Millionen Diesel-Fahrzeuge von den Abgastest-Manipulationen betroffen, bei denen Motoren vom Typ EA 189 mit einer Software ausgestattet wurden, die Angaben zu den Emissionen manipuliert.