Inklusive der Personen in Schulungsangeboten des Arbeitsmarktservice beträgt die Zahl der vorgemerkten Personen mit Ende September österreichweit 391.417. Im Vergleich zum Vorjahreswert bedeutet dies einen Anstieg um 22.374 Betroffene bzw. 6,1 Prozent.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer sieht aber auch einen Lichtblick: "Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen liegt Ende September 2015 mit 18,4 Prozent nunmehr bereits das vierte Monat in Folge über dem Vorjahreswert. In Summe der ersten drei Quartale wurden dem Arbeitsmarktservice gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres um 17.500 mehr Stellen gemeldet."
Verbesserung bei Jungendarbeitslosigkeit
Eine Verbesserung hat es auch im September bei der Jugendarbeitslosigkeit gegeben. Bei den 15- bis 24-Jährigen kam sie mit einen Anstieg von lediglich 0,3 Prozent praktisch zum Stillstand. Bei den 15- bis 19-Jährigen ging die Arbeitslosigkeit um 2,4 Prozent zurück. Dennoch gab es Ende September mehr Lehrstellensuchende (7.482) als gemeldete offene Lehrstellen (5.103).
Bei der Jugendarbeitslosenquote ist Österreich mit 10,8 Prozent jedoch der Musterschüler in der EU hinter Deutschland (7,0 Prozent). Eine enorm hohe Jugendarbeitslosigkeit gibt es in Spanien (48,8 Prozent), Griechenland (48,3 Prozent) und Kroatien (43,5 Prozent).
Große Probleme für Menschen ab 50 Jahren
Während sich die Lage bei Jungen in Österreich verbessert hat, sind ältere Menschen ab 50 Jahren nach wie vor schwer vermittelbar. Hier gab es einen Anstieg der Arbeitslosen um 15,7 Prozent auf 85.245. Deutliche Zuwächse gab es auch bei Ausländern (+15 Prozent), Behinderten (+14,9 Prozent) und Menschen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (+16,3 Prozent). Bei den Langzeitarbeitslosen (mehr als 12 Monate vorgemerkt) kam es zu einer Verdreifachung auf 41.858 Personen.
Die Zahl der Schulungsteilnehmer war im September rückläufig: Um 10 Prozent auf 69.205 Personen. Je mehr Schulungsteilnehmer es gibt, umso niedriger ist die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Personen. Ohne Schulungsteilnehmer waren im September 322.212 Personen ohne Job, um 10,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Inklusive Schulungsteilnehmer betrug der Anstieg "nur" noch 6,1 Prozent.
Beschäftigung ist gestiegen
Auch wenn sich die Arbeitslosigkeit erneut erhöhte, stieg gleichzeitig auch die Beschäftigung. Ende September waren in Österreich 3.581.000 Menschen unselbstständig beschäftigt, ein Plus von 0,9 Prozent oder 30.000 gegenüber dem Jahr davor. Die Zahl der offenen Stellen stieg den vierten Monat in Folge, diesmal um 18,4 Prozent auf 33.770. Das bedeutet dennoch, dass im Schnitt zehn vorgemerkte Arbeitslose auf eine gemeldete offene Stelle kommen.