Die Unternehmen in der Euro-Zone haben ihre Produktion im Juli doppelt so stark gesteigert wie erwartet. Sie stellten 0,6 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet. Im Mai und Juni gab es jeweils einen leichten Rückgang. Besonders der Ausstoß von Energie und Investitionsgütern wie Autos wurde zu Beginn der zweiten Jahreshälfte gesteigert.
Hohe Unsicherheit
Experten warnen aber angesichts der wackligen Weltkonjunktur vor der Gefahr von Rückschlägen. "Es bleibt abzuwarten, wie stark die gestiegene außenwirtschaftliche Unsicherheit die exportorientierten Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe in den kommenden Monaten bremsen wird", sagte BayernLB-Ökonom Johannes Mayr. Besonders aus China, aber auch aus anderen großen Schwellenländern wie Brasilien kamen zuletzt schwächere Konjunkturdaten.
Irland und Griechenland verzeichneten im Juli die kräftigsten Zuwächse, während Deutschland auf ein leicht unterdurchschnittliches Plus von 0,5 Prozent kam. In Frankreich, Finnland, Estland und Malta schrumpfte die Produktion sogar. Angesichts der flauen Weltkonjunktur rechnet die Europäische Zentralbank nur mit einem leichten Aufschwung in der Euro-Zone. Das Bruttoinlandsprodukt soll in diesem Jahr um 1,4 Prozent zulegen, 2016 dann um 1,7 Prozent.