Der Stahlkonzern Voestalpine hält trotz der Konjunkturabkühlung in China an seinen Plänen zum Bau eines neuen Edelstahlwerks in der Volksrepublik fest. "Ich gehe mal davon aus, dass wir im Laufe des nächsten Jahres eine Entscheidung treffen werden", sagte Konzernchef Wolfgang Eder vor Journalisten in Düsseldorf. Offen sei, wann und wo die Anlage gebaut werde.

Grundsätzlich stehe der Bau aber nicht in Frage, "wenn jetzt nicht noch dramatische Dinge in China nachkommen".

Investition über 140 Millionen Euro

Der Linzer Stahlriese hatte das rund 140 Millionen Euro teure Werk ursprünglich bereits heuer auf den Weg bringen wollen, die Pläne aber wieder auf den Prüfstand gestellt. Zusammen mit dem chinesischen Gießereiunternehmen Kocel hätte es bis Ende 2017 in Yinchuan in Zentralchina errichtet werden sollen. Eder wollte sich nicht dazu äußern, an welchem Standort in China das geplante Werk nun entstehen soll.

Die voestalpine will ihr Wachstum in der Volksrepublik weiter vorantreiben. Bis zum Jahr 2020 will das Unternehmen in China inklusive möglicher Zukäufe über rund zehn neue Werke verfügen. Der Konzern beschäftigt in dem Land an 24 Standorten etwa 2200 Mitarbeiter. Von der jüngsten Konjunkturabkühlung will sich Eder nicht beirren lassen. "Wir gehen nicht davon aus, dass China jetzt plötzlich zusammenbricht. China bleibt langfristig ein attraktiver Markt. Wir ändern nicht unsere grundsätzlichen China-Pläne."