Samsung hat überraschend bereits vor dem Start der IFA in Berlin erste Details zu seiner neuen Smartwatch veröffentlicht. Die neue Computer-Uhr Gear S2 soll in zwei Varianten auf den Markt kommen und mit vielen neuen Funktionen ausgestattet sein, kündigte das Unternehmen in Seoul an.
Anders als ihre Vorgänger wird die Gear S2 ein rundes Display wie eine klassische Uhr haben. Eine Besonderheit ist der drehbare Ring um den Bildschirm. Sie wird voraussichtlich ab Oktober in den Handel kommen.
Präsentation am Donnerstag
Samsung verstehe sich als Pionier in dem noch jungen Markt der sogenannten Wearables, sagte JK Shin, Chef der Mobilsparte des südkoreanischen Konzerns. Zunächst war erwartet worden, dass Samsung sein neues Modell erst auf der IFA präsentieren wird. Am Donnerstag soll sie dort erstmals vorgestellt werden. Die Uhr soll es in dunkelgrau sowie in Silber mit weißem Band geben. Die Classic-Ausführung mit Lederband ist in schwarz gehalten.
Auf der IFA in Berlin (4. bis 9. September) gelten Smartwatches als einer der großen Trends. Der Markt für die sogenannten Wearables, in denen Fitness-Tracker und Uhren den Hauptanteil ausmachen, hat laut Analysefirma IDC im zweiten Quartal dieses Jahres ein Wachstum von 223,2 Prozent hingelegt. Samsung schaffte es zuletzt mit einem Marktanteil von 3,3 Prozent knapp unter die ersten fünf Anbieter und ließ mit seiner Galaxy Gear S und der Gear Fit Rivalen wie Huawei und Jawbone hinter sich. Apple hatte erst vor rund vier Monaten seine Apple Watch auf den Markt gebracht, sie gilt aber bereits jetzt als Messlatte in der noch jungen Branche.
Samsung setzt erneut auf Tizen
Mit der Gear S2 setzt Samsung erneut auf sein eigenes Betriebssystem Tizen. Wahlweise unterstützt die Uhr den 3G-Funkstandard und kann über eine neuartige e-SIM-Karte auch per Sprachbefehl bedient werden. Mit der Unterstützung von 3G dürfte die Uhr viele Funktionen auch unabhängig vom Smartphone anbieten und sich somit von den Smartwatches anderer Hersteller abheben.
Über den Nahfunkstandard NFC soll sie direkt zum mobilen Bezahlen genutzt werden können. Gemeinsam mit Partnern arbeitet Samsung daran, Lösungen zu entwickeln, um die Uhr auch als Haus- oder Autoschlüssel sowie als Fernbedienung für das vernetzte Zuhause nutzbar zu machen. Eine Batterielaufzeit von zwei bis drei Tagen soll die Handhabung vereinfachen - und die Uhr von Apples Watch abheben, die eine Laufzeit von rund einem Tag hat. Die Uhr lässt sich kabellos aufladen.
Premiere erfolgte 2013
Seine erste Smartwatch brachte Samsung 2013 auf den Markt, seither wurden zahlreiche neue Modelle veröffentlicht. Vor knapp einem Jahr kündigte dann Apple den Markteintritt an. Seit vier Monaten ist die Apple Watch erhältlich. Wie viele Geräte seither verkauft wurden, gibt Apple selbst nicht an. Die Marktforscher von IDC errechneten für das zweite Quartal, dass Apple insgesamt 3,6 Millionen Einheiten abgesetzt hat, Samsung 600.000 Stück seiner Gear-Modelle. Samsung habe bisher seine potenzielle Reichweite selbst eingeschränkt, schätzen die Analysten. Denn die Uhren kommunizieren nur mit einigen Top-Smartphones des Konzerns.