Das Konzernergebnis stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 70,8 Prozent auf 113,9 Millionen Euro, teilte der Konzern Freitagfrüh mit. Das Ergebnis liegt im Bereich von Analystenerwartungen.
Auch im Gesamtjahr rechnet Andritz mit einer Steigerung von Umsatz und Gewinn. Sollte sich aber die abzeichnende Wirtschaftsschwäche in Schwellenländern wie vor allem China in den nächsten Monaten fortsetzen, sich die globale Wirtschaft stärker eintrüben oder es zu starken Verwerfungen auf den internationalen Devisen- und Finanzmärkten kommen, ist mit negativen Auswirkungen auf die Andritz-Geschäftsentwicklung zu rechnen, heißt es im Ausblick der Andritz-Gruppe.
Auftrag über 600 Millionen Euro
Mit den Konzernzahlen zeigte sich Vorstandsvorsitzende Wolfgang Leitner in der Bilanzpräsentation aufgrund Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis zufrieden. Es sei aber die "eine oder andere Sorge" dabei. So wurden im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent weniger Auftragseingänge verbucht.
Hauptgrund für den Auftragsrückgang waren fehlende Großprojekte in Südamerika. "In Brasilien gibt es ein Nullwachstum. Das ist für so ein Land fatal", erklärte Leitner das schwierige Marktumfeld im Schwellenland. Eine Absichtserklärung für die Errichtung eines Zellstoffwerks in Brasilien sei aber schon unterschrieben und werde voraussichtlich im 3. Quartal verbucht. Der Andritz-Chef nannte ein Auftragsvolumen von etwa 600 Millionen Euro.
China derzeit "unsicher"
Schwierig sei auch die wirtschaftliche Situation in China. Die Andritz-Tochter Schuler kaufte im Juni 51 Prozent des chinesischen Presseherstellers Yadon. Trotz der schlechten konjunkturellen Lage in China sei der Kaufpreis vernünftig gewesen, sagte Leitner und sprach von einem "mittleren zweistelligen Millionenbetrag". Zurzeit sei China ein "unsicherer Markt". Die ökonomische Entwicklung könne man "nur beobachten, aber nicht beeinflussen", erklärte der Andritz-Chef. "In drei oder vier Jahren" werde man aber "froh sein", dass man so gehandelt habe, sieht Leitner die Investitionen in China positiv. Interne Strukturen des Konzerns sollen aber verbessert werden. Man müsse "flexibler werden", um mit den "Unsicherheiten leben zu können".