Ausgerechnet in Zeiten gehäufter politischer Treueschwüre an die steirischen Regionen zieht sich ein Traditionsbetrieb aus der Obersteiermark zurück. Wie der Kleinen Zeitung bestätigt wurde, schließt die Wiener Bäckerei Anker seine Produktionsstätte in Leoben – bis Oktober werden alle 25 verbliebenen Mitarbeiter ihren Job verlieren. Die Marktsituation sei für das Unternehmen zunehmend schwieriger geworden, auch weil sich der „Mitbewerb erweitert“ habe und Tiefkühlprodukte heimische Frischware aus den Regalen verdrängte. In Leoben hatte man sich auf handwerklich hergestellte Waren fokussiert, zuletzt wurde die Produktion auf Spezialitäten wie Ciabatta ausgerichtet.
Anker hat ökonomisch schwierige Jahre hinter sich. Erst 2013 konnte man nach jahrelangen Verlusten wieder positiv bilanzieren. Der Konzern will die Produktion fortan „auf Wien konzentrieren“ und dort Mitarbeiter aufbauen. Auch deswegen gelte laut Anker, dass jeder Leobener Mitarbeiter sofort in Wien zu arbeiten beginnen kann. Wie viele das aber auch tun wollen, bleibt vorerst freilich offen.
MARKUS ZOTTLER