Nach dem Desaster mit der ehemaligen Tochter Hypo Alpe Adria und Milliardenverlusten hatte die BayernLB vor allem das Ziel, zu einer soliden und langweiligen Bank zu werden. Im ersten Quartal 2015 ist die Bank, die sich mit der Republik Österreich in gerichtlichen Streitigkeiten um Milliardengelder befindet, dem ein Stück näher gekommen.

Zum Start ins Jahr kehrte die Landesbank mit Sitz in München in die Gewinnzone zurück und will ihr Kerngeschäft durch neue Zweigstellen in anderen deutschen Bundesländern stärken. Für das Gesamtjahr rechnet die Bank nach einem Milliardenverlust 2014 mit einem Gewinn vor Steuern im mittleren dreistelligen Millionenbereich, wie sie am Mittwoch in München mitteilte.

Außerhalb Bayerns

In den kommenden Monaten will die BayernLB nach Angaben eines Sprechers neue Büros in Stuttgart, Frankfurt, Hamburg und Berlin eröffnen und damit auch außerhalb Bayerns stärker mitmischen. In Düsseldorf ist die BayernLB bereits seit einigen Jahren mit einem Büro vertreten.

Ihre Aktivitäten im Ausland hatte die BayernLB nach dem Desaster mit der früheren Hypo Alpe Adria, nun Heta, hingegen zurückgefahren und sich seitdem auf das Inland konzentriert. In ihrem Kerngeschäft, der Kreditvergabe an mittelständische Unternehmen, konnte die Bank ihren Gewinn im ersten Quartal kräftig steigern. Insgesamt erreichte sie einen Vorsteuergewinn von 206 Mio. Euro und damit eine ähnliche Größenordnung wie im Vorjahreszeitraum.

Durch hohe Wertberichtigungen auf die frühere Hypo und den teuren Verkauf der ungarischen Tochter MKB stand am Jahresende 2014 ein Verlust von mehr als einer Milliarde Euro in den Büchern. Inzwischen hat die Landesbank in der jahrelangen Auseinandersetzung mit der nunmehrigen Heta einen Sieg errungen - den die Heta, also quasi die Republik Österreich, aber umgehend beeinspruchte. Das Landgericht München verurteilte die österreichische Seite Anfang Mai, der Landesbank mehr als zwei Milliarden Euro zurückzuzahlen, die sie früher aus München erhalten hatte. Der Streit dreht sich darum, ob 2,4 Mrd. Euro als Kredit oder als Eigenkapitalersatz zu betrachten seien. Bayern sieht Kredite, die zurückzuzahlen seien. Österreich sieht mit Verweis auf das Eigenkapitalersatzgesetz (EKEG) eigenkapitalersetzende Gelder die in einer Krisensituation geflossen und daher nicht zurückzuzahlen seien.