Der börsenotierte Öl- und Gaskonzern OMV hat im ersten Quartal 2015 wie erwartet einen deutlichen Einbruch beim Umsatz und beim Gewinn hinnehmen müssen. Die Umsatzerlöse gingen um 41 Prozent auf 5,826 Milliarden Euro zurück, das Betriebsergebnis (EBIT) schrumpfte um zwei Drittel auf 228 Millionen Euro zusammen und der Periodenüberschuss halbierte sich auf 221,11 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte.
Vor allem der im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um die Hälfte gesunkene Ölpreis macht der OMV zu schaffen. Die Produktion war mit 303.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalent/Tag) um 3 Prozent geringer als im ersten Quartal 2014. Für das laufende Geschäftsjahr stellt sich die OMV darauf ein, dass sich der Brent-Rohölpreis zwischen 50 und 60 Dollar und damit weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau bewegen wird.
Zurückhaltung bei Investitionen
Mit dem Programm "Fit4Fifty" will man vor allem Kosten und Investitionen senken - rund 2,7 Mrd. Euro will die OMV heuer investieren, davon 80 Prozent in Exploration und Förderung. Mittelfristig will die OMV bis 2017 jährlich 2,5 bis 3,0 Mrd. Euro investieren. Im ersten Quartal des laufenden Jahres waren es 707 Mio. Euro, um 2 Prozent weniger als im ersten Quartal des Vorjahres.
Weil die Sicherheitslage in Libyen und im Jemen weiterhin kritisch bleiben dürfte, geht man davon aus, dass die Gesamtproduktion ohne den Beitrag dieser beiden Länder heuer bei durchschnittlich 300.000 boe/d liegen wird - 2014 waren es 309.000 boe/d. In Rumänien und Österreich werde die Produktion voraussichtlich am unteren Ende des Zielbereichs von 200.000 210.000 boe/d liegen.
Personalabbau geht weiter
Profitiert hat die OMV im ersten Quartal heuer vom günstigen Euro-Dollar-Wechselkurs, weil dadurch die Produktionskosten (abzüglich Lizenzgebühren) um 13 Prozent niedriger Waren als zu Beginn des Vorjahres. Die Lizenzgebühren der OMV Petrom in Rumänien waren durch den günstigen Wechselkurs um 16 Prozent niedriger. Die gesamten Explorationsausgaben waren mit 151 Mio. Euro um fast zwei Drittel höher als vor einem Jahr - das zusätzliche Geld floss vor allem in die Exploration des "Neptun Block" im rumänischen Schwarzen Meer.
Die Nettoverschuldung erhöhte sich auf 5,459 Mrd. Euro (Ende 2014: 4,902 Mrd. Euro). Der Verschuldungsgrad (Gearing Ratio) betrug Ende März 35 Prozent. Der Personalabbau geht weiter, der Konzern beschäftigt nun 25.287 Leute, um 6 Prozent weniger als vor einem Jahr.