Gas und Strom sind so günstig wie schon lange nicht mehr. Die gesunkenen Großhandelspreise werden von den Energieversorgern aber nicht in ausreichendem Ausmaß an die privaten Haushalte weitergegeben, kritisiert die Arbeiterkammer (AK) in ihrem aktuellen Energiepreismonitoring für April 2015.
Einige Stromlieferanten hätten die Energiepreise für Haushaltskunden zwar gesenkt, jedoch in geringerem Ausmaß als der Rückgang der Großhandelspreise ausgemacht habe. Die Preise spürbar gesenkt hätten von den beobachteten Lieferanten nur die Salzburg AG und die Unternehmen der EnergieAllianz (Wien Energie, EVN, Energie Burgenland). Im laufenden Jahr habe es Arbeitspreissenkungen bei der Salzburg AG sowie Energie Steiermark und Energie Graz gegeben.
Gas ist günstiger als 2008
Bei Gas sei der Großhandelspreis nach einem Rückgang um rund 5 Prozent im Vorjahr seit Dezember um 40,3 Prozent eingebrochen. Obwohl diese Entwicklung aufgrund des massiven Ölpreisverfalls ab Herbst 2014 absehbar gewesen sei, seien im laufenden Jahr Preissenkungen lediglich bei der Tiwag, bei der Energie AG sowie bei der Energie Steiermark und bei der Energie Graz erfolgt. Selbst diese Preisanpassungen seien in weitaus geringerem Ausmaß erfolgt, als der Großhandelspreis vermuten ließe. Gas-Arbeitspreissenkungen per 1. Jänner 2014 habe es nur bei der Tigas und bei der Salzburg AG gegeben.
Im April 2015 sei der Großhandelspreis für Gas (ÖGPI) um 46,5 Prozent unter dem Wert von Juli 2008 gelegen. Die Preise für Haushaltskunden seien bei allen beobachteten Versorgern - ausgenommen nur die VKW - über dem Ausgangsniveau von Mitte 2008 gelegen.
Die AK fordert nun, dass die niedrigen Großhandelspreise weitergegeben werden. Ihr günstigstes Strom- oder Gasangebot können Sie jedenfalls schon jetzt mit dem Tarifkalkulator der E-Control berechnen.