VW-Vorstandschef Martin Winterkorn muss einem Medienbericht zufolge einen Rückschlag im Machtkampf mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch hinnehmen. Zwar zürnt Großaktionär Katar laut "Handelsblatt" über den Alleingang des VW-Patriarchen Piëch, der Winterkorn überraschend sein Vertrauen entzogen hatte. Gleichzeitig jedoch sieht Katar den angeschlagenen Konzernchef auf verlorenem Posten.

"Beim amtierenden Vorstandschef Martin Winterkorn auf Distanz zu gehen, ohne eine mit dem Aufsichtsrat abgestimmte Alternative präsentieren zu können, ist nicht im Sinne von QIA", zitierte die Zeitung am Mittwoch aus dem Umfeld des Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA). Gleichzeitig stehe für den Großaktionär mit 17 Prozent der Stimmrechte jedoch fest, dass Winterkorn nur schwer zu halten sein werde, nachdem er bei Piech "in Ungnade gefallen ist".

Einen konkreten Abstimmungsdruck gebe es indes noch nicht. "Wir hören uns die Meinungen erst einmal an", zitierte das Blatt in seiner kostenpflichtigen Online-Ausgabe einen Insider. "Alles hängt vom Gesamtpaket ab", heißt es im Umfeld des Staatsfonds. Eine Lösung stehe und falle damit, wen Piech als Nachfolger an der Konzern- und an der Aufsichtsratsspitze präsentiere.