Die Casinos Austria sind 2014 in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und haben ihren Umsatz auf einen Höchstwert gesteigert. Treiber waren erneut die Lotterien mit Lottoscheinen sowie der Online-Plattform win2day und WINWIN-Automatenhallen. Das langjährige Sorgenkind des Konzerns, die Auslandstochter CAI, hat es operativ knapp ins Plus geschafft.
Für 2014 meldete die Casinos-Austria-Gruppe am Mittwoch einen Konzerngewinn von 41,7 Millionen Euro. Im Jahr davor war noch ein Verlust von 16,3 Millionen Euro zu Buche gestanden. Grund war der Entzug der Glücksspiellizenz in Argentinien; Konzernchef Karl Stoss hatte mehr als 40 Millionen Euro in die CAI einschießen müssen, um das Ruder bei der verlustträchtigen Auslandstochter herumzureißen.
Trendwende geglückt
2014 ist das gelungen, zumindest operativ. Das Betriebsergebnis der Casinos Austria International verbesserte sich auf plus 866.000 Euro, nach einem Minus von 28,6 Millionen Euro im Vorjahr. Wie es unterm Strich aussieht, wird erst Ende April bekanntgegeben. Im ersten Halbjahr 2014 stand noch ein Verlust von 2,4 Millionen Euro zu Buche. Die CAI, einst Cashcow des Glücksspielkonzerns, ist seit Jahren auf Schrumpfkur und hat sich schon von einigen verlustreichen Beteiligungen getrennt. Nun haben die Restrukturierungsmaßnahmen gegriffen, hieß es in einer Pressemitteilung. 2014 hätten sich alle Teilbereiche operativ verbessert, der Umsatz der CAI stieg leicht um ein Prozent auf 139 Millionen Euro.
Der gesamte Casinos-Konzern setzte im Vorjahr 3,62 Milliarden Euro um, das ist ein Anstieg von mehr als drei Prozent. "Mit 2,43 Milliarden Euro wurden so viele Gewinne ausgeschüttet wie noch nie zuvor in der Unternehmensgeschichte", erklärten die Casinos. Das Betriebsergebnis hat sich auf 63 Millionen Euro fast verdoppelt.
Lotterien als Treiber
Das Gros der Erlöse entfiel erneut auf die Tochtergesellschaft Österreichische Lotterien. Diese steigerten ihren Umsatz um über drei Prozent auf 3,15 Milliarden Euro. Die Video-Lottery-Terminals (VLT) in den Automatenhallen namens WINWIN legten um 15 Prozent auf 635 Millionen Euro zu, das klassische Lotto "6 aus 45" wuchs um 2,4 Prozent auf 586 Millionen Euro, "EuroMillionen" um 5,4 Prozent auf 340 Millionen Euro und das Rubbellos um 7 Prozent auf 128 Millionen Euro. Operativ blieben den Lotterien im Vorjahr knapp 58 Millionen Euro, 2013 war der Betriebsgewinn noch bei 44 Millionen Euro gelegen.
Auch ins Casino sind im Vorjahr wieder mehr Österreicher gegangen. Die 12 Spielbanken im Inland verzeichneten ein sechsprozentiges Besucherplus, ihr Umsatz erhöhte sich um drei Prozent auf 271 Millionen Euro und ihr Betriebsergebnis von 4,6 Millionen auf 8,9 Millionen Euro.
Monopolstellung verloren
Die Casinos Austria haben infolge eines EuGH-Urteils ihre Monopolstellung auf dem österreichischen Markt verloren und bekommen nun in Niederösterreich und Wien Konkurrenz. Bei der Vergabe dreier zusätzlicher Spielbanklizenzen für Wien und Niederösterreich haben der Novomatic-Konzern für die Standorte Bruck an der Leitha sowie den Wiener Prater und ein schweizerisch-deutsches Konsortium für das Palais Schwarzenberg in der Bundeshauptstadt den Zuschlag bekommen. Wegen Einspruchs der Casinos Austria sind die Konzessionen aber noch nicht rechtskräftig. Die frühere Monopolistin hat ihre bestehenden Casinos bereits aufgeputzt, in die Standorte Bregenz, Velden, Salzburg und Wien floss im Vorjahr ein zweistelliger Millionenbetrag. Der unrentable Standort Gastein wird zugesperrt, ab 2016 wird dieser durch eine neue Spielbank in Zell am See ersetzt.