Weltweit steigen die Investitionen in den Ausbau der Bahninfrastruktur, und davon profitiert die Bahntechnologie der Voestalpine, deren Herz in Leoben-Donawitz schlägt, unmittelbar. Franz Kainersdorfer, Leiter der Voestalpine-Division Metal Engineering, reklamiert die globale Marktführerschaft in der Weichentechnik und die europäische Spitzenposition in der Schienentechnik für die Obersteiermark. In seiner Division, einer von vier, machen die Bahnsysteme die Hälfte des Umsatzes von 2,8 Milliarden Euro. Konzernweit (11,2 Milliarden Umsatz) stieg das Segment zur drittstärksten Branche auf.
Großauftrag der Saudis
Beflügelt vom globalen Aufblühen des Bahnsektors verzeichnet die Voestalpine laufend internationale Großaufträge, präzisierte Kainersdorfer im steirischen Presseclub. Anfang des Jahres wurden 21.000 Tonnen Premiumschienen sowie Weichen- und Signaltechnologie für die Metro in Riyadh (Saudi-Arabien) geliefert; bereits in Vorprojekten kauften die Saudis 100.000 Tonnen Schienen. In China hält die Voest über ein Joint Venture im Hochgeschwindigkeitsbereich 30 Prozent Marktanteil bei Weichen. China wird dieses Netz bis 2020 um 10.000 Kilometer erweitern. Auch die sechs Metros in Indien rollen auf heimischer Technologie – wegen der gesetzlichen Vorgabe, in jeder Stadt ab zwei Millionen Einwohnern eine Metro zu errichten, wird dieser Markt für die Voestalpine lange nicht versiegen.
USA investieren Milliarden
Großes Potenzial hat laut Kainersdorfer aber der US-Markt, wo das mit 250.000 Kilometer Länge zweitgrößte Bahnnetz der Welt betrieben wird. Die steigende Nachfrage im Schwerlast- und Nahverkehrsbereich führe zu einem permanent hohen Bedarf an Bahninfrastrukturprodukten. Dazu sollen in den nächsten vier Jahren 300 (!) Milliarden Dollar für das US-Transport- und Verkehrsnetz lockergemacht werden. In den USA hält die Voestalpine mit 68 Standorten bereits jetzt 45 Prozent Marktanteil.
In die acht steirischen Standorte investierte der Konzern seit 2010 mehr als eine Milliarde Euro, 800 Arbeitsplätze kamen seit 2012 dazu. Aktuell entsteht um mehr als 100 Millionen Euro in Leoben-Donawitz das „modernste Drahtwalzwerk Europas“, das ab 2016 jährlich 550.000 Tonnen Walzdraht für den Automobil- und Energiesektor erzeugen soll. Außerdem errichtet die Andritz AG in Donawitz einen neuen Ofen für die Schienenproduktion.