Die Teuerung ist in Österreich wegen des Ölpreisverfalls auch im Februar recht niedrig ausgefallen. Gegenüber vorigem Jahr betrug die Inflationsrate 0,8 Prozent, nach 0,7 Prozent im Jänner. Ohne Sprit- und Heizöl-Verbilligungen hätte die Teuerung freilich 1,6 Prozent ausgemacht, wie die Statistik Austria am Dienstag erklärte.
Diesel und Superbenzin kosteten im Februar 15,2 bzw. 14,3 Prozent weniger als ein Jahr davor, Heizöl verbilligte sich sogar um 20,6 Prozent. Hauptpreistreiber war der Bereich "Freizeit und Kultur" mit 2,9 Prozent Anstieg. Die Mieten erhöhten sich binnen Jahresfrist um 4,9 Prozent.
Der Anstieg des für die Eurozone ermittelten harmonisierten HVPI-Preisindex für Österreich betrug im Februar wie schon im Jänner 0,5 Prozent. Und der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) stieg auch diesmal um 1,0 Prozent. Das allgemeine Preisniveau (VPI) im Monatsabstand lag im Februar 0,3 Prozent über Jänner.
Wocheneinkauf billiger
Der durchschnittliche wöchentliche Einkauf, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, hat sich in Österreich auch im Februar verbilligt. Im Jahresabstand kostete er dank des billigen Öls um 1,8 Prozent weniger, nach 2,2 Prozent Preisrückgang im Jänner. Dies teilte die Statistik Austria am Dienstag mit.
Das Preisniveau des sogenannten "Mikrowarenkorbes", der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Februar im Jahresabstand um 0,5 Prozent, nach 0,8 Prozent Anstieg im Jänner. Damit verteuerte sich der typische tägliche Einkauf im Februar weniger stark als das allgemeine Preisniveau (0,8 Prozent).
Hauptpreistreiber im Jahresabstand war im Februar die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" mit im Schnitt 2,9 Prozent Plus. Grund waren etwa 7,9-prozentige Preisanstiege bei Pauschalreisen. Zeitungen, Bücher, Schreibwaren kosteten insgesamt 3,9 Prozent mehr.
Günstiges Heizöl
Der Bereich "Wohnung, Wasser, Energie" kam dank der ölpreisbezogenen Komponenten nur um 1,4 Prozent teurer. So verbilligte sich Heizöl um 20,6 Prozent und Haushaltsenergie insgesamt um 2,6 Prozent (ferner Fernwärme +4,5 Prozent, Strom +0,7 Prozent, feste Brennstoffe +1,8 Prozent, Gas +0,4 Prozent). Die Mieten wurden von der Statistik Austria 4,9 Prozent höher ermittelt; Wohnungs-Instandhaltungen verteuerten sich um 1,6 Prozent.
"Restaurants und Hotels" kosteten im Schnitt um 2,3 Prozent mehr. Bewirtungen kamen dabei um 2,7 Prozent teurer, Beherbergungen um 0,7 Prozent mehr.
Für "Alkoholische Getränke und Tabak" musste im Schnitt 4,8 Prozent mehr hingeblättert werden. Zigaretten kosteten diesmal binnen Jahresfrist um 5,0 Prozent mehr (nach nur 3,4 Prozent Plus im Jänner). Alkoholische Getränke wurden um 4,7 Prozent kostspieliger.
"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" kosteten im Schnitt 0,6 Prozent mehr, dabei Nahrungsmittel um 0,4 Prozent mehr. Brot und Getreideerzeugnisse verteuerten sich um 2,1 Prozent, Milch/Käse/Eier um 0,3, Obst um 0,6 und Gemüse um 0,4 Prozent. Fleisch dagegen verbilligte sich um 0,3 Prozent. Alkoholfreie Getränke kosteten 2,2 Prozent mehr.
Die Ausgabengruppe "Verkehr" verbilligte sich um 3,7 Prozent, Grund waren die um 14,8 Prozent günstigeren Treibstoffe. Die seit März 2014 geltende Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer (+12,9) Prozent war laut Statistik Austria nach wie vor preistreibend, Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 3,1 Prozent.
Neben Sprit erwies sich Heizöl (-20,6 Prozent) als zweitbedeutendster Preisdämpfer, gefolgt von der Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" mit im Schnitt 1,7 Prozent Preisrückgang; dabei verbilligten sich Bekleidungsartikel um 2,5 Prozent.
Im Monatsabstand - von Jänner auf Februar - war mit 1,0 Prozent Preisanstieg der Bereich "Freizeit und Kultur" der Hauptpreistreiber; Ursache waren die saisonal bedingt um 4,6 Prozent teureren Pauschalreisen. Hauptpreisdämpfer waren "Bekleidung und Schuhe", wo die anhaltenden Winterschlussverkäufe im Schnitt für 1,1 Prozent Preisrückgang sorgten; Bekleidungsartikel kosteten um 1,0 Prozent weniger, Schuhe wurden 1,8 Prozent günstiger. Insgesamt legte das heimische Preisniveau im Monatsabstand um 0,3 Prozent zu.
Eurozone: Weniger Deflation
Der Preisverfall in der Eurozone hat sich im Februar etwas abgeschwächt. Nach Daten von Eurostat vom Dienstag betrug die jährliche Inflationsrate im Euroraum im Vormonat minus 0,3 Prozent gegenüber minus 0,6 Prozent im Jänner. Österreich verzeichnete mit plus 0,5 Prozent hinter Schweden (+0,7 Prozent) und Malta (+0,6 Prozent) die dritthöchste Rate in der EU.
In der EU ist die Inflationsrate im Februar ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte angestiegen - von minus 0,5 Prozent im Jänner auf minus 0,2 Prozent im Februar. Die niedrigsten Raten verzeichneten Griechenland (-1,9 Prozent), Bulgarien (-1,7 Prozent) und Litauen (-1,5 Prozent).
Positive Werte konnten neben Schweden, Malta und Österreich nur noch Rumänien (+0,4 Prozent) und Italien (+0,1 Prozent) verzeichnen. Keine Veränderungen registrierten Dänemark und Lettland.