Die deutsche AUA-Mutter Lufthansa bestellt für ihre Tochter-Airlines neun Flugzeuge. Von Boeing seien drei Langstreckenflieger vom Typ 777-300ER geordert worden, die ab 2017 bei Swiss zum Einsatz kommen sollen, teilte die Lufthansa am Donnerstag mit. Weitere sechs gebrauchte A320 gingen an den neuen Billigableger Eurowings. Die Bestellung habe ein Volumen von einer Milliarde Euro nach Listenpreis.
Der Chef der deutschen AUA-Mutter Lufthansa, Chef Carsten Spohr, treibt den Umbau der Fluglinie angesichts rückläufiger Gewinne im Passagiergeschäft voran. Die Lufthansa müsse angesichts hoher Investitionen in Flugzeuge und Service die Ergebnisse steigern, sagte Spohr am Donnerstag. "Dazu brauchen wir wettbewerbsfähige Strukturen, an denen wir konsequent weiterarbeiten."
Gewinne im Passagiergeschäft gehen zurück
2014 war der operative Gewinn der Sparte Lufthansa Passage, die vor allem das Geschäft der Kranich-Fluglinie und der Billigtochter Germanwings umfasst, trotz niedrigerer Treibstoffkosten um 11 Prozent auf 252 Millionen Euro gefallen. Der Bereich stellt mit 17 Milliarden Euro mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes.
Der Konzern strich den Aktionären bereits vor drei Wochen die Dividende für 2014. Grund waren tiefrote Jahreszahlen: Unter anderem wegen Fehlkalkulationen bei Absicherungsgeschäften für Kerosin stand nach deutscher Rechnungslegung (HGB) unter dem Strich ein Verlust von 732 Mio. Euro. Für dieses Jahr erwartet Spohr ein bereinigtes operatives Ergebnis von 1,5 Mrd. Euro nach 1,2 Mrd. Euro 2014.
Die Lufthansa kämpft seit Jahren mit der harten Konkurrenz am Himmel, vor allem durch schnell wachsende Airlines aus dem Nahen Osten und Billigrivalen. Voriges Jahr senkte der Konzern zwei Mal seine Gewinnprognose. Die Entwicklung der Durchschnittserlöse, der sogenannten Yields, dürfte dieses Jahr "deutlich negativ" verlaufen, sagte Finanzchefin Simone Menne. "Der Wettbewerb wird nicht schwächer." Die Wende soll die neue Günstig-Airline Eurowings bringen, die im Spätherbst auf Strecken innerhalb Europas und auf Langstreckenverbindungen an den Start geht. Die Kosten sollen 40 Prozent unter denen der angestammten Kranichlinie liegen. Allerdings gehen Teile der Belegschaft, vor allem die Piloten, dagegen auf die Barrikaden.