Passagiere der Lufthansa müssen auch über die Osterferien mit Streiks der Piloten rechnen. Das hat die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Montag im Anschluss an eine Versammlung von rund 1000 Piloten in Neu-Isenburg bei Frankfurt klargestellt. Die VC reagierte damit auf Äußerungen des Lufthansa-Chefs Carsten Spohr, dass er über die Ferien keine neuen Streiks erwarte.
"Wenn Herr Spohr sagt, es werde über Ostern keine Streiks geben, würde ich das nicht unterschreiben", sagte ein VC-Sprecher. Ein genauer Termin für den dann zwölften Ausstand der Piloten stehe noch nicht fest, würde aber rechtzeitig mindestens am Tag zuvor von der Gewerkschaft bekannt gegeben.
Auf der Versammlung hätten die anwesenden Piloten dem Vorstand und der Tarifkommission den Rücken gestärkt und die Geschlossenheit der Gewerkschaft demonstriert, berichtete der VC-Sprecher. Erneut wurde vorgeschlagen, den vielschichtigen Tarifkonflikt unter anderem um Gehälter und Ruhestandsregelungen mit einer Gesamtschlichtung zu lösen.
"Endlich ernsthaft verhandeln"
Die Lufthansa müsse endlich ernsthaft verhandeln und ein ernsthaftes Interesse an einer Lösung zeigen, hieß es. Seit April vergangenen Jahres hat die VC elf Streikwellen organisiert, von deren Folgen bisher fast eine Million Passagiere betroffen waren.
Die Lufthansa ihrerseits forderte die Gewerkschaft auf, sich zu den jüngsten Vorschlägen eines "Bündnisses für Wachstum und Beschäftigung" zu äußern. Eine Gesamtschlichtung komme nicht infrage, weil über einzelne Tarifthemen noch gar nicht verhandelt worden sei, sagte ein Konzernsprecher. Das Angebot des Unternehmens stehe, über die Teilfrage der Übergangsversorgung in eine Schlichtung einzutreten.