Die umstrittene Lufthansa-Billigtochter Eurowings hebt ab Ende Oktober ab. Kunden könnten ab sofort Flüge mit einem Datum ab dem 25. Oktober buchen, teilte Eurowings am Mittwoch auf der Reisemesse ITB in Berlin mit. Langstrecken-Verbindungen sollen ab dem 1. November ab dem Flughafen Köln/Bonn starten.
Die günstigsten Tickets kosten pro Strecke 99,99 Euro - in dem Preis ist Gepäck, das eingecheckt werden muss, nicht inbegriffen. Als erste Ziele wurden die Karibik, Dubai und Thailand ausgewählt.
Die AUA-Mutter Lufthansa will mit der vorigen Sommer vorgestellten Günstigmarke der harten Konkurrenz durch Billigflieger wie Ryanair und auf der Langstrecke durch Gesellschaften vom Persischen Golf Paroli bieten. "Das Konzept ist einer der Wege, mit denen die Lufthansa-Gruppe neue Wachstumswege beschreiten will", sagte Karl Ulrich Garnadt, Vorstand des Lufthansa-Passagiergeschäfts. Kernpunkt sind niedrigere Kosten: Die sollen dank geringerer Löhne und mehr Sitzen im Flugzeug 40 Prozent unter denen der angestammten Kranichlinie liegen.
Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit geht wegen Eurowings auf die Barrikaden und bestreikte die Kranich-Airline deshalb bisher elf Mal. Der Erfolgsdruck auf das Management ist nicht nur deshalb groß: Die Lufthansa stürzte voriges Jahr mit einem Verlust von 732 Millionen Euro tief in die roten Zahlen und strich die Dividende.