Immer mehr große Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Wäschetrockner oder Kühlschränke gehen wegen Mängeln frühzeitig kaputt. Das zeigen am Sonntag veröffentlichte Zwischenergebnisse einer Studie des deutschen Umweltbundesamtes (UBA) und Öko-Instituts.
Der Anteil der Haushaltsgroßgeräte, die nach nicht einmal fünf Jahren aufgrund eines Defekts ausgetauscht wurden, stieg von 2004 bis 2012 um mehr als das Doppelte - von 3,5 auf 8,3 Prozent. Die Studie zeigt zudem, dass Verbraucher neu erworbene Produkte kürzer nutzen als früher, auch wenn sie keine Mängel haben. "Heute werden mehr Elektro- und Elektronikgeräte ersetzt, obwohl sie noch gut funktionieren", sagte Rainer Grießhammer vom Öko-Institut.
Ersatzkauf meistens wegen Defekten
Neben Defekten seien gerade bei Fernsehern Technologiesprünge ein Grund. So wurden im Jahr 2012 über 60 Prozent der noch funktionierenden Flachbildschirmgeräte durch ein neues Produkt ersetzt. Bei einem Viertel waren Defekte der Grund. Bei einem Neukauf im Jahr 2012 war der ersetzte Fernseher im Mittel nur 5,6 Jahre alt. Bei Großgeräten wie Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Kühlschränken verkürzte sich die durchschnittliche Erstnutzung - also bis ein Ersatzgerät gekauft wurde - von 2004 bis 2012 um ein Jahr auf 13 Jahre.
Für zwei Drittel dieser Ersatzkäufe waren technische Defekte ausschlaggebend. Bei Notebooks blieb die Dauer der Erstnutzung bei etwa fünf bis sechs Jahren. Die Studie soll Ende 2015 abgeschlossen sein.
Aus den Resultaten will das Umweltbundesamt Empfehlungen für Hersteller, Verbraucher und den Gesetzgeber ableiten. "Aufgabe der Studie ist nun zu prüfen, wie die Mindestlebensdauer ausgeweitet und am Ende auch überprüft werden kann", erklärte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Der Zwischenbericht basiert vor allem auf Verbraucherbefragungen.