Nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2014 will die AUA-Mutter Lufthansa ihren Aktionären die Dividende streichen. Nach deutscher Rechnungslegung flog Europas größter Luftverkehrskonzern im vergangenen Jahr 732 Millionen Euro Verlust ein, wie aus einer Pflichtmitteilung des Konzerns an die Börse vom Freitag hervorgeht. Ein Jahr zuvor standen 407 Millionen Euro Gewinn in den Büchern.
Nach internationalen Regeln blieb bei einem unveränderten Umsatz von 30 Milliarden Euro unter dem Strich ein Gewinn von 55 Millionen Euro (Vorjahr: 313 Millionen). Der Gewinn pro Aktie sackte von 68 auf 12 Cent.
Streiks belasten mit 232 Millionen Euro
Das operative Ergebnis verfehlte mit 954 Millionen Euro (2013: 699 Mio) knapp die Prognose des Vorstands von einer Milliarde Euro. Dabei war aber noch nicht der Schaden durch die Pilotenstreiks im November und Dezember berücksichtigt, den die Lufthansa auf 62 Millionen Euro bezifferte. Die Prognose habe man damit nicht verfehlt. Insgesamt haben die seit April 2014 laufenden Streiks das Ergebnis um 232 Millionen Euro belastet.
Als weitere Gründe für die schwachen Zahlen nannte Lufthansa höhere Pensionslasten und Verluste aus Preissicherungsgeschäften für Kerosin, das sich in den vergangenen Monaten überraschend stark verbilligt hat. Der Vorstand des Dax-Konzerns beschloss am Freitag, dem Aufsichtsrat einen Verzicht auf die Dividende vorzuschlagen, da die Ausschüttung nicht durch ein ausreichendes Ergebnis gedeckt wäre.