Laut den "Salzburger Nachrichten" (SN) nimmt die geplante Gas-Pipeline über die Tauern Gestalt an. Die neue Pipeline soll Mitteleuropba mit zwei "LNG-Terminals" am Mittelmeer verbinden. Laut dem Salzburger Medium haben am Donnerstag die Betreiber der möglichen Pipeline eine Studiengesellschaft gegründet, die zunächst eine vertiefte Machbarkeitsstudie über die 260 Kilometer lange Leitung erstellen soll.

Versorgungssicherheit. Das bis zu 600 Millionen Euro teure Projekt der Tauern-Gas-Leitung (TGL), das 2014 in Betrieb gehen soll, würde die Abhängigkeit Mitteleuropas vom russischen Gas verringern und seine Versorgungssicherheit erhöhen. Bis jetzt wird Mitteleuropa lediglich von Norwegen und Russland mit Erdgas versorgt. Das Projekt ist in erster Linie auf den Gastransit ausgerichtet.

Kelag dabei. Partner sind die deutsche E.ON Ruhrgas (45 Prozent), die Salzburg AG und die Energie AG Oberösterreich (je 15 Prozent), die Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft (10 Prozent) sowie die Kelag und die Tigas (je 7,5 Prozent).

Venedig und Krk. Der Plan sieht laut SN vor, zwei Terminals in Krk und südlich von Venedig zu errichten, wo die großen Tankschiffe aus dem den Golfstaaten anlanden und das verflüssigte Erdgas ("Liquid Natural Gas"/LNG) entladen können. In den LNG-Anlagen wird es "entdichtet" und in die Fernleitung eingespeist.

UVP notwendig. Voraussetzung ist der Bau einer Fernleitung von den Terminals bis zum Anknüpfungspunkt im oberösterreichischen Auerbach. Die jetzt in Österreich gegründete Gesellschaft würde den Abschnitt von der italienischen Grenze bis nach Auerbach übernehmen, wo die Leitung an die bestehende Gasleitung nach Burghausen angebunden werden könnte, schreibt die Zeitung. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) sei zwingend erforderlich.

Hoffen auf EU. Die Betreiber hoffen auf EU-Finanzhilfe für die Planungskosten. Die Kosten für die Studie werden mit 6,3 Millionen Euro beziffert. Die EU soll sich grundsätzlich bereit erklärt haben, das Projekt mit bis zu 3 Millionen Euro zu fördern.