Der Arbeitsmarkt braucht gut ausgebildete Kräfte. Arbeitsuchende, die keine Ausbildung vorweisen können, haben keine Chance auf einen ansprechenden Job. Im Oktober sank die Arbeitslosenzahl in Kärnten gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent oder 352 Personen auf 15.285. Wobei die Männer davon mehr profitierten als die Frauen. Bei den Männern ging die Arbeitslosigkeit um 4,2 zurück, bei den Frauen hingegen nur um 0,7 Prozent.

Vollbeschäftigung in Sicht. Kärnten liegt damit deutlich unter dem Bundesschnitt. Durchgerechnet für ganz Österreich ging die Arbeitslosigkeit im Oktober nämlich um 4,6 Prozent auf 204.840 Personen zurück. (Oberösterreich ist Musterschüler mit minus 7,6 Prozent.) Die Arbeitslosenquote sank gemäß EU-Berechnung auf 4,3 Prozent. "Wir kommen der Vollbeschäftigung immer näher", kommentiert Wirtschaftsminister Martin Bartenstein.

Jugend profitiert. Wer von der Konjunktur profitiert, sind vor allem die Jungen. Die Lehrstellenlücke in Österreich ist im Oktober neuerlich geschrumpft. In Kärnten sogar noch deutlicher: 394 Lehrstellensuchende stehen 436 verfügbaren Lehrstellen gegenüber. Das sind um elf Prozent weniger jobsuchende Lehrlinge und acht Prozent mehr Lehrstellen als noch vor einem Jahr. "Und alle Branchen haben in Kärnten die Nachfrage erhöht. Nur bei den Friseuren gibt es eine leichte Zunahme an Arbeitslosen", sagt Josef Sibitz Chef des Kärntner Arbeitsmarktservice.

Vermittlung beschleunigt. Auch die Vermittlung der Arbeitslosen zu neuen Jobs hat sich beschleunigt. Die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit ging gegenüber September um drei Tage, gegenüber Oktober 2006 um vier Tage auf 91 Tage zurück. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank im Jahresabstand um knapp ein Fünftel auf 5805 Jobsuchende. Nur bei den älteren Beschäftigten über 50 Jahren verbesserte sich die Arbeitsmarktlage kaum.

"Unsichtbare" Arbeitslose. Doch die Kritik an den schönen Zahlen verstummt nicht: "Die offizielle Statistik blendet eine große Zahl Arbeitssuchender aus", meint Josef Moser von der Arbeiterkammer, die Unschärfen und Verzerrungen vom Wifo analysieren. Ergebnis: Die reale Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2006 war um fast 50 Prozent höher als die Statistik ausweist. Der reale Beschäftigungszuwachs ist zwischen 2000 und 2006 um ein Drittel überschätzt worden. So gebe es "unsichtbare" Arbeitslose, die in keiner Statistik aufscheinen: Schulungsteilnehmer, kranke Arbeitslose oder Pensionsvorschussbezieher.