809 Millionen Euro wird das Land für den Verkauf seiner Anteile an der Hypo-Bank von der Bayerischen Landesbank überwiesen bekommen. Nach Tilgung der Wandelschuldverschreibung und zusammen mit dem bereits veranlagten Hypo-Geld, sollen Mitte nächsten Jahres exakt 547 Millionen Euro im "Zukunftsfonds" liegen.

Die Ausschreibung für die Veranlagung des Geldes wurde in der Vorwoche von der Landesholding, die den "Zukunftsfonds" verwaltet, beschlossen. Langfristig angelegt wird aber nicht alles. Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) und ÖVP-Obmann Josef Martinz wollen sich 47 Millionen als "Körberlgeld" holen - rechtzeitig vor den Landtagswahlen, wie die SPÖ kritisiert. Haider kontert, die SPÖ wolle das Geld nur seinem Zugriff entziehen, um es später selbst ausgeben zu können. "Aber darauf muss sie noch lange warten", ätzte der Landeshauptmann gestern nach der Regierungssitzung.

Einen Verwendungszweck hat Haider schon parat. Nach Jahren "offensiver Wirtschaftsförderung" müssten jetzt die Hypo-Erträgnisse der Bevölkerung zugute kommen - in Form höherer Familien-, Heizkosten- und Wohnbauzuschüssen. "Die Familien stärken" will auch Martinz. Einen Widerspruch zur bisherigen ÖVP-Linie, das Hypo-Geld müsse langfristig angelegt und dem Zugriff der Tagespolitik entzogen werden, lässt Martinz nicht gelten: Das Kernvermögen soll veranlagt und die Zinsen verwendet werden. Bei den 47 Millionen handle es sich um Zinsen. "Wofür haben wir Kapital, wenn man alles wegsperren will", hat Martinz kein Verständnis für SPÖ-Chefin Gaby Schaunig, die auch die 47 Millionen veranlagen will.