Zu Jahresbeginn 2009 feierte der Versandhändler Quelle sein 50-jähriges Bestehen in Österreich. Das Fest fand in einem Flugzeug unter dem Motto "Galaxie" weit über den Dächern Wiens statt. Das Aufsteigen mit dem Flieger sei symbolisch gedacht gewesen, erklärte Quelle-Österreich-Vorstand Wolfgang Binder damals. Der Aufstieg wurde aber nicht geschafft - das Management muss nun den Konkurs vorbereiten. Im Folgenden die wichtigsten Stationen der Konzerngeschichte:
1927 gründete Gustav Schickedanz die Quelle in Fürth (Deutschland). Im Herbst 1928 erschien der erste Katalog.
1959 wurde Quelle Österreich als erste Auslandstochter in Vöcklabruck (Oberösterreich) gegründet. Mit sechs Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen im ersten Jahr 6 Mio. Schilling (436.000 Euro).
1960 startete die Expansion der Quelle-Kaufhäuser in Graz und Linz. Ein Jahr darauf wurde der technische Kundendienst gegründet.
1965 eröffnete in Linz eine Versandzentrale mit 400 Mitarbeitern.
1968 knackte Quelle in Österreich erstmals die Schilling-Umsatzmilliarde.
1974/75 erfolgte an der Industriezeile in Linz ein historischer Expansionsschritt: 100 Mio. Schilling wurden in ein neues Versandgebäude und Lager sowie ein neues Kaufhaus investiert. Der Umsatz betrug zu diesem Zeitpunkt rund 2,2 Mrd. Schilling.
1985 überschritt das Angebot im Katalog über 2.000 Seiten.
1994 wurde der erste Quelle-Shop gegründet. Im selben Jahr wurden 14 Quelle-Kaufhäuser an den US-Konzern Woolworth verkauft. 37 Prozent des Umsatzes von 6,4 Mrd. Schilling waren weg. Der Grund: Supermärkte am Stadtrand und der starke Fachhandel bei Mode, Möbel, Elektronik usw. machten Quelle Kunden abspenstig.
1995 gründete Quelle eine Tochter in Italien.
1997 ging die Website www.quelle.at online.
1998 schließt sich Quelle Deutschland mit der Kaufhauskette Karstadt und deren Tochter Neckermann zur KarstadtQuelle AG zusammen.
2007 wird bei KarstadtQuelle der Dachkonzern Arcandor eingeführt. Der Konzern kämpft mit sinkenden Umsätzen.
9. Juni 2009: Quelle-Mutter Arcandor schlittert in die Pleite.
20. Oktober : Alle Rettungs- und Verkaufsversuche für die deutsche Quelle scheitern, 10.500 deutsche sind betroffen. In Österreich hoffen rund 1.000 Mitarbeiter noch auf einen Investor.
6. November 2009: Auch Quelle Österreich muss Konkurs anmelden.