Österreichs Wirtschaft ist im zweiten Quartal etwas schwächer gewachsen als bisher angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem Vorquartal real nur um 0,7 Prozent statt der ursprünglich errechneten 1,0 Prozent. Dies gab am Freitag das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) bekannt.

Abgeschwächt hat sich laut Wifo im zweiten Quartal vor allem der Warenexport: Nach noch real 3,1 Prozent Anstieg im Auftaktquartal nahm er im zweiten Vierteljahr nur mehr um 0,5 Prozent zu. Aufgrund des Rückgangs des Reiseverkehrsexports verringerte sich auch die Ausfuhr von Dienstleistungen im zweiten Quartal - und zwar um 0,5 Prozent - nach noch 1,0 Prozent Zuwachs im ersten Quartal.

Die Nachfrage nach Bruttoanlageinvestitionen verlor zwar im zweiten Quartal an Kraft (+0,9 Prozent, Q1: +1,3 Prozent), stützte jedoch laut Wifo das Wirtschaftswachstum. Dabei wuchsen die Ausrüstungsinvestitionen mit +1,1 Prozent etwas schwächer als zuletzt (+1,8 Prozent). Die Bauinvestitionen dagegen wurden auch im zweiten Quartal ausgeweitet, womit der bis Ende 2010 herrschende Abwärtstrend der Bauinvestitionsnachfrage gebrochen wurde.

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte entwickeln sich nach Angaben des Wirtschaftsforschungsinstituts von Freitag "gut, obwohl die Einkommen wegen der hohen Inflationsrate real rückläufig sind". Im zweiten Quartal wuchsen die Konsumausgaben real um 0,4 Prozent, nachdem sie zum Jahresauftakt im gleichen Ausmaß gesunken waren.

Mit dem Nachlassen der Expansion des heimischen Warenexports schrumpfte auch der Wertschöpfungszuwachs in der Warenproduktion von 4,2 Prozent im ersten Quartal auf 0,8 Prozent im Folgequartal.