Im Streit um harte Einschnitte bei Volkswagen hofft das Unternehmen auf einee Einigung mit der IG Metall bis Weihnachten. „Der Wunsch ist, glaube ich, auf beiden Seiten sehr groß, dass man diese Diskussionen nicht für alle Mitarbeiter noch mit unter den Weihnachtsbaum nimmt“, sagte der Beschaffungsvorstand der Kernmarke VW, Dirk Große-Loheide, beim „Handelsblatt Auto-Gipfel“ in Salzgitter.
Von daher hoffe er, dass dies auch gelingen werde, sagte der Manager, betonte aber: „Garantieren kann das keiner.“ Große-Loheide zeigte sich optimistisch, dass es am Ende zu einer guten Lösung kommen werde. „Aus Krisen sind wir bisher immer gestärkt und mit Kraft hervorgegangen.“ Er sei persönlich sehr zuversichtlich, „dass wir einen gemeinsamen und starken Weg zu einer echten Wettbewerbsfähigkeit finden können“, sagte Große-Loheide.
Abbau bestehender Überkapazitäten „unumgänglich“
Zugleich bekräftigte er die Notwendigkeit, die Kosten nachhaltig zu senken. „Das ist aus meiner Sicht unabdingbar.“ Das erfordere auch den Abbau bestehender Überkapazitäten. VW fehle die Kundschaft für mehr als 500.000 Fahrzeuge. „Wenn die Nachfrage nicht da ist, müssen wir unsere Kapazitäten restrukturieren und an die Nachfrage anpassen. Ich denke, das ist unumgänglich.“
Mit einer angepassten Kapazität könne VW dann ein hochprofitables Geschäft betreiben, so der Markenvorstand, der auch die Beschaffung im Gesamtkonzern leitet. „Von daher glaube ich an die Zukunft“, sagte Große-Loheide. „Aber wir müssen jetzt eben einmal die Restrukturierung durchführen.“
In dem Tarifstreit um Lohnkürzungen, Stellenabbau und mögliche Werkschließungen zeichnet sich nach drei Verhandlungsrunden keine Einigung ab. Die IG Metall plant ab Anfang Dezember nun Warnstreiks. Am 9. Dezember wollen beide Seiten ihre Verhandlungen fortsetzen.