Nach Kundgebungen und sechsminütigen Arbeitsunterbrechungen – wegen der geforderten Erhöhung um 6,1 Prozent – wird seit Montagvormittag wieder verhandelt. Seit 10:30 Uhr wird in der ÖGB-Zentrale nun bereits wieder um einen neuen Kollektivvertrag für die Beschäftigten der privaten Sozialwirtschaft gerungen. Kommt es wieder zu keinem Durchbruch zwischen Dienstgebern und Arbeitnehmervertretung sind Arbeitskampf-Maßnahmen nicht ausgeschlossen.
„In österreichweiten Betriebsversammlungen wurde uns für die Verhandlungen der Rücken gestärkt. Wir streben einen Abschluss an, sind aber für eine Verschärfung der Maßnahmen vorbereitet, sollten die Arbeitgeber bei ihrer Blockadehaltung beim Gehalt bleiben“, ließ GPA-Verhandlerin Eva Scherz im Vorfeld wissen.
Dienstgeber: „Kaum Spielraum“
Die zweite Verhandlungsrunde für die 130.000 Beschäftigten des Kollektivvertrags Sozialwirtschaft Österreich war vor zwei Wochen von der Gewerkschaft für gescheitert erklärt worden. Mit Betriebsversammlungen, Demonstrationen und weiteren Aktionen versuchten GPA und vida den Druck zu erhöhen.
Die Dienstgeber wollen statt der geforderten 6,1 Prozent nur eine Erhöhung von 3,53 Prozent zugestehen, was der rollierenden Inflation für den Zeitraum November 2023 bis Oktober 2024 entspricht. Dienstgeber-Verhandlungsführerin Yvonne Hochsteiner meinte zuletzt, dass darüber hinaus „kaum Spielraum“ vorhanden sei: „Wir sind punktuell gesprächsbereit, allerdings muss alles in einem realistischen Rahmen bleiben.“ Von den öffentlichen Geldgebern verlangen 620 Mitgliedsorganisationen der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) Finanzierungssicherheit.